CHRISTOPH RANSMAYR: DER FLIEGENDE BERG ORT: ULNÖ BEGINN: 20 UhrEINTRITT: EUR 12,- / ermäßigt EUR 10,-Im Anschluß Wein & BuffetKarten bestellen Der Großmeister des Erzählens läßt in seinem jüngsten Werk zwei Brüder zum sagenumwobenen Berg Phur-Ri in Tibet aufbrechen. Es geht keineswegs um das Bergsteigen als sportliche Disziplin im Transhimalaya, Ransmayr berichtet von den elementaren Dingen: von der unglaublichen Schönheit einer Weltgegend, von der Liebe, vom Vertrauen, vom Aufbegehren gegen Unterdrückung – und vom Tod. Nur einer der beiden Abenteurer kehrt vom fliegenden Berg zurück:Ich starb / 6840 Meter über dem Meeresspiegel / am vierten Mai im Jahr des Pferdes. Dies ist der erste Satz eines außergewöhnlichen Buches – und wie jeder erste Satz im Schreiben des Christoph Ransmayr der essentielle, welcher den Kern der Handlung transportiert. Der fliegende Berg bedeutet auch eine Hommage an das Erzählen selbst als Arznei gegen die Sterblichkeit, / die zwar nicht heilen, / aber doch lindern konnte. Ransmayr entführt mit Magie Wenn Christoph Ransmayr liest, rezitiert, in seine Welten entführt, ist es unmöglich, sich seiner Magie zu entziehen – als er zuletzt im ULNÖ zu Gast war, froren 120 dicht gedrängt sitzende Personen im völlig überheizten Veranstaltungssaal – atemlos eineinhalb Stunden treibend in den Schrecken des Eises und der Finsternis …Der fliegende Berg erschien bei Fischer 2006. Selten hat man die tödliche Schönheit der schwarzen Himmel, der astronomisch durchbuchstabierten Sternbilder mit ihren kosmischen Katastrophen über den Windfahnen fliegender Berge so suggestiv wie im epischen Flattersatz dieses Romans gesehen. Für eine extreme Welt findet Ransmayr eine so noch nicht gehörte Sprache, seinen Sprachgesang: eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.(Ludger Lütkehaus, Die Zeit 2006) Literarisch »bezwungen« wurde schließlich auch »Der fliegende Berg«, mit dem der Autor nahtlos an vergangene Erfolge wie »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt« und »Morbus Kitahara« anschließen dürfte. Das lange Warten hat sich gelohnt: Ransmayr steht auf dem Gipfel.(Peter Falkner, ORF.at)
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