Konferenz
Chaosforschung in der Literaturwissenschaft:
interdisziplinäres Paradebeispiel oder disziplinäres Missverständnis?
Die Erforschung nichtlinearer Dynamik (Chaosforschung) hat in den 1980er Jahren die Grenzen von den Naturwissenschaften und der Mathematik in andere wissenschaftliche Felder übersprungen. Durch populärwissenschaftliche Vermittlung (Werke von Briggs/Peat, James Gleick, Friedrich Cramer u.a.) wurden ihre Voraussetzungen und Ergebnisse auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften rezipiert. Seither wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Chaostheorie in diesen wissenschaftlichen Bereichen zu etablieren. Die Konferenz fragt nach der Funktionstüchtigkeit dieses Theorieimports, nach der methodischen Erweiterung und den Folgen für die Selbstdefinition der Literaturwissenschaft durch diese Übertragung aus den Naturwissenschaften.
Konzept und Organisation: Dr. Roman Mikuláš und Dr. Karin S. Wozonig
Zeit: 28. 1. 2009, Beginn der Konferenz: 9:00, geplantes Ende 17:00
Ort: Mozartsaal, Österreichisches Kulturforum Bratislava, Zelená 7, 811 01 Bratislava, Slowakische Republik
TeilnehmerInnen:
o Dr. Ulrike Goldschweer, Ruhr-Universität Bochum
o Dr. Karin Harrasser, Humboldt-Universität Berlin/Universität Wien
o Prof. Susanne Hartwig, Universität Passau
o Dr. Pavel Matejovič, Slowakische Akademie der Wissenschaften
o Dr. Roman Mikulas, Slowakische Akademie der Wissenschaften
o Dr. Sibylle Moser, LOOP. Institut für systemische Medienforschung, Wien
o Dr. Stephan-Immanuel Teichgräber, Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Wien
o Prof. Thomas Wägenbaur, International University, Bruchsal
o Prof. Friedrich Wallner, Universität Wien
o Dr. Karin S. Wozonig, Hamburg/Wien
o Prof. Dieter Wrobel, Universität Würzburg
o Prof. Peter Zajac, Slowakische Akademie der Wissenschaften
Programm
9.00 Beginn der Konferenz, Begrüßung
Panel 1 Konstruktivismus und Nichtlinearität 1
Chair: Stephan-Immanuel Teichgräber
9.15 – 9.40 Roman Mikuláš: „Zu einigen Schnittstellen zwischen der Chaostheorie und dem Konstruktivismus“
9.40 – 10.05 Friedrich Wallner: „Konstruktiver Realismus – der Weg aus dem Chaos“
10.05 – 10.25 Diskussion
Panel 2 Konstruktivismus und Nichtlinearität 2
Chair: Roman Mikuláš
10.30 – 10.55 Sibylle Moser: „Ästhetisches Know-How: Konstruktionen der Sprachwahrnehmung“
10.55 – 11.20 Thomas Wägenbaur: „Chaostheorie, Kollektive Intelligenz und die Konvergenzkultur auf dem Internet“
11.20 – 11.40 Diskussion
11.40 – 12.40 Pause
Panel 3 Kulturen des Wissens
Chair: Karin S. Wozonig
12.40 – 13.05 Karin Harrasser: „Literatur ist eine empirische Wissenschaft, aber was ist Literaturtheorie?“
13.05 – 13.30 Susanne Hartwig: „Beschreibungsvorteile eines Attraktorkonzeptes (am Beispiel einer Szene aus dem spanischen Gegenwartstheater)“
13.30 – 13.50 Diskussion
13.50 – 14.20 Pause
Panel 4 Konzepte der (Un)Ordnung 1
Chair: Roman Mikulas
14.20 – 14.45 Peter Zajac: „Das dadaistische Chaos und das Nichts“
14.45 – 15.10 Dieter Wrobel: „Chaos als Narrativ – Zur literarischen Praxis der Postmoderne“
15.10 – 15.30 Diskussion
Panel 5 Konzepte der (Un)Ordnung 2
Chair: Karin S. Wozonig
15.35 – 16.00 Ulrike Goldschweer: „Im Spannungsfeld des ‚spatial turn‘: Chaosforschung und Raumparadigma“
16.00 – 16.25 Pavel Matejovič: „Der Begriff des Zufalls in der Literaturwissenschaft“
16.25 – 17.00 Diskussion und Abschluss
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