"Wesire und Konsuln" des Nobelpreisträgers Ivo Andric gilt als der Roman Bosniens und ist zugleich ein Versuch über den Osten und den Westen, über Orient und Okzident Mehr als zwanzig Jahre lang diente Ivo Andric dem Königreich Jugoslawien als ranghoher Diplomat. Seine erste Entsendung führte ihn nach dem Ersten Weltkrieg, den er, fern der Front, lungenkrank in habsburgischen Gefängnissen überstand, nach Rom an die jugoslawische Gesandtschaft beim Vatikan; seinen letzten diplomatischen Posten bezog er 1939 ausgerechnet in Berlin, wo gerade der Zweite Weltkrieg geplant wurde, in dem die Wehrmacht auch jenes jugoslawische Königreich zerschlug, dessen Interessen er in verschiedenen Ländern vertreten hatte. Andric träumte schon in seiner Jugend davon, Schriftsteller zu werden, aber er hatte noch einen anderen großen Traum, den Traum von einem Staat der vereinten Südslawen, für den er sich als Schüler den Revolutionären der nationalen Jugendbewegung Mlada Bosna anschloss. - derstandard.at/2000042766897/Ivo-Andric-An-der-Kreuzung-der-Welten
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