Workshop
Wintersemester 2018
Vor hundert Jahren fanden mit dem Ende des Ersten Weltkrieges zahlreiche Revolutionen statt, die sogar nicht einmal als erfolglos zu bezeichnen sind, auch wenn nur in wenigen Fällen wirkliche Demokratien daraufhin entstanden. In dem Workshop wollen wir uns nicht nur mit Romanen beschäftigen, die eine Revolution behandeln wie Alfred Döblins Tetralogie „November 1918“ oder Alexej Tolstojs «Хождение по мукам», sondern auch mit Lyrik, die sich auf die Revolution bezieht oder aus ihr sogar hervorgeht, sodass dies auch zu den Liedern führt, die die Revolution begleitet haben. Außerdem wollen wir auch Filme einbeziehen, die die Revolution darstellen. Für uns sind hauptsächlich die Vorgänge in Wien, Prag und Budapest interessant, wobei Egon Erwin Kisch uns zeigt, dass wir auch die Publizistik einbeziehen müssen, da diese die unmittelbare Chronik der Revolutionen darstellt. waren. Wir wollen zuerst eine Liste über die Texte und Filme aufstellen, die für unsere Untersuchung infrage kommen. Danach wollen wir uns einen Text oder Film heraussuchen, den wir genau untersuchen wollen, wobei uns die in den vorhergehenden Workshops ausgearbeitete Methode von Nutzen sein wird. Im letzten Abschnitt des Workshops wollen wir die philosophischen Konzepte über Revolutionen einbeziehen und sehen, inwiefern unsere literaturwissenschaftlichen Untersuchungen diese bereichern können. Hier wäre einer der Orientierungspunkte „Staat und Revolution“ (1917) von Wladimir I. Lenin, aber auch die Schriften von Tomáš G. Masaryk werden dabei interessant sein, da diese eine andere Revolution im Fokus hat.
Bei unserem Workshop müssen wir einerseits auf eine gewisse Kompetenz in den Sprachen Russisch, Englisch, Tschechisch, Ungarisch und Italienisch setzen und andererseits auf ein Interesse, die vorliegenden Texte literaturwissenschaftlich zu untersuchen, um so zu neuen interessanten Erkenntnissen zu kommen.
Bei der Untersuchung der Texte werden wir uns auf die Textlinguistik stützen, und zwar auf die, die auch künstlerische Texte einbezieht. Dabei werden Semiotiker wie Jurij M. Lotman, Boris A. Uspenskij und Umberto Eco eine große Rolle spielen. Durch die Untersuchung der Texte werden wir das Potential der verschiedenen Sprachsysteme zur Herausbildung einer Literatur mit einem hohen ästhetischen Wert kennenlernen und in seiner Realisierung beobachten.
Der Workshop ist vor allem für Studenten der Literaturwissenschaft gedacht, wobei ich darauf hinweisen muss, dass es dafür keine ETCS Punkte geben kann, da wir eine außeruniversitäre Einrichtung sind, aber er wendet sich an alle literaturwissenschaftlich interessierten Leser, seien es Übersetzerinnen und Übersetzer, Autorinnen, Schriftstellerinnen und Dichterinnen, Journalistinnen, Theologinnen, Schauspielerinnen, Politikerinnen usw. & usf.
Ort: Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur
Spengergasse 30-32
1050 Wien
Tel./Fax: +43 1 9419358
Zeit: 1. Oktober 2018 bis 31. Jänner 2019 jeden Mittwoch 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (c. t.)
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