Beqë Cufaj wurde am 3. Dezember 1970 in Deçan geboren und besuchte in dieser kleinen Stadt im Südwesten Kosovas die Grund- und Oberschule.
Nach bestandener Reifeprüfung begann er in der kosovarischen Hauptstadt Prishtina albanische Sprach- und Literaturwissenschaft zu studieren. 1995, nach Abschluss seines Studiums, kam Beqë Cufaj nach Deutschland.
Die Erfahrungen der Übersiedelung nach Westeuropa schlugen sich nieder in einem Band mit Kurzprosa und Gedichten, der 1996 im Verlag Dukagjini in Peja erschien. Der Titel »205« bezieht sich auf seine Zimmernummer in einer Sozialunterkunft in Gerlingen bei Stuttgart, in dem Cufaj damals wohnte.
Einige Gedichte von Beqë Cufaj aus diesen beiden Bänden sowie neue Gedichte sind in Nr. 2/2001 der Münchener Literaturzeitschrift Akzente erscheinen.
Als im Jahr 1999 der Kosovakrieg begann, veröffentlichte Cufaj in namhaften deutschen (und anderen europäischen) Tageszeitungen literarische Essays, in denen er die Ereignisse in seiner Heimat einem klaren Blick auf die Realitäten, aber auch einer tiefen menschlichen Anteilnahme kommentierte. Nach dem Ende des Krieges kehrte er für sechs Monate in seine Heimat zurück, um als Leiter des Feuilletons am Wiederaufbau der Zeitung KOHA Ditore mitzuarbeiten. Er begleitete dabei die Entwicklungen der Nachkriegszeit in Kosova. Eine Sammlung dieser Schriften erschien im März 2000 im Wiener Paul Zsolnay Verlag unter dem Titel »Kosova - Rückkehr in ein verwüstetes Land«.
Der Band »Kosova – Rückkehr in ein verwüstetes Land« (2000) versammelt Texte, die Cufaj während und nach dem Kosovo-Krieg für europäische und deutsche Zeitungen geschrieben hatte. Die tragischen Ereignisse in seiner Heimat, aber auch der Alltag der Bewohner bilden den Hintergrund dieser Essays und Prosastücke, die Dokumentarisches mit einer erzählerischen Dimension verbinden. Mit leiser Ironie und in anekdotischer Kürze werden die Eigenheiten der oftmals traditionalistischen Einheimischen skizziert. In unprätentiöser Weise wird Cufajs Anliegen sichtbar: Er verdeutlicht, dass eine friedliche Zukunft der Region nicht allein von den politisch Verantwortlichen abhängt, sondern vor allem von der Einsicht des Einzelnen in die Notwendigkeit eines grundlegenden Neuanfangs. 2001 wurde dem Autor von der Jury des Bruno-Kreisky-Preises für das politische Buch ein Anerkennungspreis zuerkannt.
2003 veröffentlichte Cufaj seinen ersten Roman »Shkëlqimi i huaj«, der 2005 auch in deutscher Übersetzung unter dem Titel »Der Glanz der Fremde« erschien. In ihm erzählt Cufaj von der Kindheit seiner Protagonisten Ricky und Arben im Kosovo, die von der Sehnsucht nach den Verheißungen des Westens geprägt ist. Auf der Suche nach einer besseren Zukunft gelangen beide als junge Erwachsene illegal nach Deutschland. Schnell stellt sich angesichts der realen Bedingungen Ernüchterung ein, und das Abenteuer endet für einen der Akteure hinter Gittern. Der Roman wurde mit dem Hivzi-Sylejmani-Preis für das beste Prosawerk des Jahres ausgezeichnet.
Anfang 2000 kehrte Beqë Cufaj nach Deutschland zurück. Er lebt heute in Stuttgart.
Herr
Cufaj, Beqë
Ort:
Pristina
Tätigkeit:
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E-Mail:
Geburtsdatum:
1970-12-03
Geburtsort:
Todesdatum:
Todesort:
Land: |
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