Droschl

Organisationen Daten

Droschl
Alberstraße 18
A-8010
Ort: Graz
Telephonnummer: (0043)316/326 404
Handynummer:
Fax: (0043)316/324 071
E-Mail: office@droschl.com
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Droschl widmet sich ausschließlich und mit bemerkenswerter Kontinuität der Gegenwartsliteratur, deutsch- und fremdsprachigen Autoren gleichermaßen.

Die ersten Titel erschienen 1978 (Kunstbücher von Giuseppe Zigaina und Adolf Frohner), nachdem es Droschl schon seit mehreren Jahren als Galerie und Buchhandlung gegeben hatte.

Schon sehr früh war es klar, dass von den vielen Schreibweisen besonders die Tradition der Aufsässigen, der formalen Erneuerer und Traditionsbrecher einen Publikationsort gefunden haben würde.

Die ersten Bücher in den 80-er Jahren – von Autoren wie Michael Donhauser, Antonio Fian, Eleonore Frey, Ingram Hartinger oder Peter Waterhouse – errangen durchwegs die Aufmerksamkeit der Kritiker, literarische Preise und Auszeichnungen. Der Siegeszug von Werner Schwab begann 1992 mit den Stücken in seinem Erstlingsband Fäkaliendramen. Eine Auswahl der literarischen Preise: 1988 ging der 3sat-Preis des Bachmann-Preises an anselm glück; Klaus Händl erhielt 1994 sowohl den Rauriser Literaturpreis als auch den Robert Walser Preis für sein Debüt; 1997 erhielt Gundi Feyrer den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg Bachmann Wettbewerb; 1999 wurde Bettina Balàka mit dem Meta-Merz-Preis und dem Ö1-Essay-Preis ausgezeichnet; die erste Trägerin des Holfeld-Tunzer-Preises war 2001 Sissi Tax, Bodo Hell wurde 1991 der Erich-Fried-Preis, 2003 der Preis der Literaturhäuser und 2006 der Telekom-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs verliehen; Thomas Stangl erhielt für sein Debüt 2004 den aspekte-Preis, Monique Schwitter den Robert Walser Preis 2005, Rosa Pock den Italo-Svevo-Preis und Alfred Kolleritsch den Horst-Bienek-Preis.

Das risikofreudige Publizieren von Erstveröffentlichungen setzen wir bis heute fort: Debütbände von Bettina Balàka, Helga Glantschnig, Lydia Mischkulnig, Rosa Pock, Sissi Tax, Matthias Göritz, Ingeborg Horn, Almut Tina Schmidt, Ronald Pohl, Anna Kim, Clarissa Stadler, Jürgen Lagger, Thomas Stangl und Monique Schwitter erschienen.

Neben den jüngeren Autoren stehen die bereits anerkannten älteren, die im Droschl-Programm mit Werkausgaben vertreten sind, Autoren, deren Bedeutung von Kritik, Literaturwissenschaft und Preisgebern untermauert wurde: Wilhelm Muster, Alfred Kolleritsch, Wolfgang Bauer, Reinhard P. Gruber …

Ein zweiter Schwerpunkt der Droschl-Aktivitäten sind die Übersetzungen. Der erste Titel erschien 1986: Frisbees, zweisprachige Gedichte von Giulia Niccolai; seitdem erschienen die modernen Klassiker Miguel de Unamuno, Victor Segalen, Henri Michaux, Julien Gracq, Michel Butor, Roger Caillois, Michel Leiris, Paul Bowles, Basil Bunting und Robert Creeley sowie die beiden Marokkaner Mohammed Mrabet und Larbi Layachi. Für seine Michaux-Übersetzungen erhielt Dieter Hornig den Aristeion-Preis der Europäischen Union.

Ein besonderes Nahverhältnis haben wir zur Literatur unserer östlichen Nachbarländer: wir publizierten Bücher von Tomaz Šalamun, Tadeusz Rozewicz und Ewa Lipska, von Bohumila Grögerová und Josef Hiršal, von Endre Kukorelly und Deszö Tandori, von Irena Vrkljan und Dragana Tomaševic.

Viele Autoren wurden mit ihren Droschl-Veröffentlichungen dem deutschsprachigen Publikum zum ersten Mal vorgestellt, z.B. Andrea Zanzotto, Marina Palej, Maja Vidmar, César Aira, Rada Ivekovic, Ferenc Szijj, László Garaczi, Tobias Wolff, Oksana Sabuschko und der Koreaner Yisang.

1992 wurde Heimrad Bäckers Verlag edition neue texte übernommen. In ihr waren kompromisslose Entwürfe einer neuen Art von Literatur in einem konsistenten Programm gesammelt: ein Verlagsprogramm, das die von rigoroser Sprachreflexion wie von striktem Materialbezug gleichermaßen bestimmten Stränge der Moderne weiterentwickelte und so eine kontinuierliche Brücke zwischen den ›älteren‹ Autoren etwa der Wiener Gruppe und den nachfolgenden Generationen ermöglichte – ein verdientes Forum ›experimenteller‹, sprachkritischer Schriftsteller wie Franz Josef Czernin, Elfriede Czurda, Andreas Okopenko, Reinhard Priessnitz, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Dominik Steiger oder Hansjörg Zauner; Elfriede Gerstl wurde 1999 für ihr Werk sowohl mit dem Trakl-Preis als auch mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet, und Heimrad Bäckers Lebenswerk wurde Ende 2002 in einer umfassenden Ausstellung in der Landesgalerie in Linz gewürdigt.

Seit der Gründung des Verlags sind mehrere Reihen gestartet worden, von denen zwei besonders erfolgreich sind:

Die DOSSIER-Reihe, deren Bände je einer führenden Persönlichkeit des österreichischen Literaturlebens gewidmet sind.

Und die ESSAY-Reihe, die in kleinen und handlichen Bändchen den literarischen Essay in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsweisen als Kunstform präsentiert. Hier sind, immer in Erstausgaben, Texte von so herausragenden und unverwechselbaren Autoren erschienen wie Dorothea Dieckmann, Franzobel, William Gass, Boris Groys, Hans-Jürgen Heinrichs, Felix Philipp Ingold, Birgit Kempker, Brigitte Kronauer, Miodrag Pavlovic, Ilma Rakusa, Kathrin Röggla, Julian Schutting, Yoko Tawada, Paul Wühr und anderen.

Mit dem Droschl-Programm möchten wir neugierige Leser und Leserinnen ansprechen, die etwas entdecken möchten, Wortfixierte, deren große Liebe der Sprache gehört, den Sprachen, den zahllosen verschiedenen Sprechweisen.

Dieses Programm – das auch die Nationalbibliothek in Wien mit dem Ankauf des Archivs der ersten beiden Verlagsjahrzehnte würdigte – war das unformulierte Credo des Verlagsgründers Maximilian Droschl, der das Unternehmen mit bemerkenswerter Kontinuität die ersten 25 Jahre lang führte, und mit demselben Bekenntnis übernahm auch seine Nachfolgerin Annette Knoch, Max Droschls Tochter, im Mai 2003 die Geschicke des Verlages.

Andere über uns

»Was macht einen stilprägenden Verleger aus? Er macht Bücher, die ihm wichtig sind, von denen er weiß, dass sie über den Tag hinaus von Belang sein werden. Er setzt sein Programm nicht den trügerischen Verlockungen des Marktes aus, sondern macht sein Gespür für die Literatur im Aufbruch, für die vorsichtigen Verschiebungen im so starr wirkenden Gebirgsmassiv der gegenwärtigen Kultur zur Richtschnur seines Handelns. Und so etwas kann gut gehen? So etwas kann gut gehen, sonst würde der Droschl Verlag in Graz nicht seit 25 Jahren die Literaturszene aufmischen.« (Anton Thuswaldner)

»Der Droschl-Verlag zeigt uns immer wieder aufs Neue, dass Literatur, die für schwierig gilt, nicht langweilig zu sein braucht. Die Texte, die er von berühmten oder auch gänzlich unbekannten Autoren veröffentlicht, sind immer Entdeckungen, die beweisen, dass es zwischen St. Petersburg, Graz, Zürich noch allerhand Geistreiches gibt, das wir vorher nicht kannten.« (Thomas Steinfeld, SZ)

»Mit den Droschl-Büchern geht es mir eigentlich immer gleich: Ich nehme sie gerne in die Hand, weil sie so schön gemacht sind, und wenn ich sie dann aufschlage und in ihnen lese, entführen sie mich in Welten, die neu und aufregend sind für mich.« (Franziska Hirsbrunner, Schweizer Radio DRS2)

»wie ein uhrturm steht er in der deutschsprachigen verlagslandschaft und zeigt an, wieviel es geschlagen hat – stets empfänglich für das zeitgenössische, unbeirrt durchs zeitgeistige. und mit einem respekt gegenüber dem regionalen, der dessen verwechslung mit dem provinziellen verhindert.« (Klaus Nüchtern, Falter)

»Egal woher der literarische Zeitgeist wehte: Droschl hat stets auf eine dezidierte Moderne gesetzt und bewiesen, dass eine progressive Universalpoesie einen einzelnen Verlagsnamen tragen kann.« (Andreas Breitenstein, NZZ)

»Es gibt viele Gründe, warum ich den Droschl-Verlag schätze: wegen seines Verlegers, wegen seines Lektors und vor allem wegen der vielen, sich dem mainstream verweigernden Autoren, die sie in den letzten 25 Jahren publiziert haben. Der wichtigste unter den vielen Gründen ist jedoch, dass Max Droschl und Rainer Götz mit großer Leidenschaft, Treue, Geduld und Sorgfalt einen meiner Lieblingsautoren verlegen: den Schriftsteller und Maler Anselm Glück! Die Bücher, die ich von ihm besitze – fast alle mit Widmungen und kleinen Zeichnungen – gehören zu den kostbarsten und unentbehrlichsten in meiner Bibliothek.«

(Norbert Wehr, Schreibheft)

»Droschl: Für die österreichische Literatur nicht weniger als VOLLKOMMEN UNVERZICHTBAR.« (Cornelia Niedermeier, Der Standard)

»Exquisite Qualität, sorgfältige Herstellung der Bücher – ich staune immer wieder. Also, wenn dieser Verlag in Deutschland angesiedelt wäre, müssten wir nicht mehr so neidisch auf die Steiermark blicken!« (Jörg Drews)

»Der Literaturverlag Droschl verkörpert für mich die beste Tradition der neuen sprachanalytischen und sprachkritischen österreichischen Literatur. Gott sei Dank schwappte der Verlag immer über seine Ränder/Grenzen und zog vieles von dem in seinen Sog, was in Europa Avantgarde war, ist, oder diese theoretisch begleitete. Insofern ist der Droschlverlag unmodisch altmodisch. Und das in einer Zeit, in der sich unser Leben auf der Folie von Krieg, Zerstörung und Selbstzerstörung in Smalltalk-Unterhaltungsorgien erschöpft und die verbleibenden konzernfreien Verlage ihre Fluchtpunkte in Katzenbüchern und billigen Krimireihen suchen (müssen?). Ich lese Droschl.« (Wend Kässens, NDR)

»Wer wissen will, wohin sich die österreichische Literatur bewegt, wird an der Grazer Alberstrasse nicht herumkommen.« (Harald Klauhs, Die Presse)

»Die Qualität von Droschl liegt für mich darin, dass er genau die Bücher macht, die anderen Verlagen zu riskant, zu avantgardistisch, zu schräg sind.« (Doris Glaser, ORF Hörfunk)

»Vorbildlich ist er, ein Verlag, der mit großer Konsequenz die moderne Literatur pflegt, namentlich die französische, aber auch die tschechischen, ungarischen, slowenischen und kroatischen Nachbarliteraturen, ohne je die Erdung zu verlieren, den Kontakt zum literarischen Leben ringsum, zur einheimischen Gegenwartsliteratur. Die österreichische Literatur, wie sie sich durch die Brille des Droschl Verlags darstellt, ist unter den deutschsprachigen Literaturen die einzige, die an den ästhetischen Positionen der Moderne festhält und ihre Denk- und Formtraditionen fortsetzt. Kein Wunder, dass der Droschl Verlag eine inzwischen stattliche Essay-Reihe im Programm hat, poetologische, auch literarhistorische Texte, die modellhaft zeitgenössische Literaturtheorie vorstellen.« (Sibylle Cramer)

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