Berlin: ein weltoffener und aufregender Kulturschauplatz von ungebrochener Anziehungskraft. Mittendrin die Berlinale: nicht nur das größte Kulturereignis der Stadt, sondern auch eines der wichtigsten Events der internationalen Filmindustrie. Mehr als 19.000 Fachbesucher aus 120 Ländern, darunter 3.800 Journalisten, akkreditieren sich jedes Jahr bei den Internationalen Filmfestspielen. Ein Mammutereignis, aber auch ein Fest der Begegnung und Diskussionen. Mit über 180.000 verkauften Eintrittskarten ist die Berlinale nicht nur Branchentreff, sondern auch weltweit das größte Publikumsfestival. Kunst, Glamour, Party und Geschäft liegen zwei Wochen lang eng beieinander.
Die ganze Welt des Films
Das öffentliche Programm der Berlinale zeigt jedes Jahr rund 350 Filme, überwiegend Welt- oder Europapremieren. Filme aller Genres, Längen und Formate können zur Bewerbung eingereicht werden. Die Berlinale unterscheidet zwischen verschiedenen Sektionen mit jeweils eigenem Profil: großes internationales Kino im Wettbewerb, Independent und Arthouse im Panorama, besonderes Kino speziell für ein junges Publikum in der Sektion Generation, spannende Neuentdeckungen aus der deutschen Filmlandschaft in der Perspektive Deutsches Kino, ein geschärfter Blick auf „entfernte“ Filmländer und experimentelle Formen im Internationalen Forum des Jungen Films. Ergänzt wird das Programm durch eine Retrospektive sowie eine Hommage, die sich auf das Lebenswerk einer großen Filmpersönlichkeit konzentriert. Beide werden vom „Filmmuseum Berlin – Deutsche Kinemathek“ kuratiert und erschließen dem zeitgenössischen Film einen historischen Kontext.
Die in die Berlinale integrierte Filmmesse European Film Market (EFM) hat sich zu einem der wichtigsten Business-Events in der internationalen Filmbranche entwickelt. Berlinale und EFM, Festival und Filmmarkt, bilden gemeinsam ein einzigartiges Netzwerk formeller und informeller Verbindungen. Haupt-Veranstaltungsort des EFM ist seit 2006 der Martin-Gropius-Bau, eine repräsentative Location mit Charme und Charakter in unmittelbarer Nähe des Festivalzentrums am Potsdamer Platz.
Zeigen, Ermöglichen, Initiieren
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin sind ein Schaufenster des internationalen Filmschaffens, verstehen sich aber auch als Akteur und Multiplikator im globalen Filmgeschehen: Filmreihen, Workshops, Panels, gemeinsame Projekte mit anderen gesellschaftlichen und kulturellen Akteuren - die Formen der Zusammenarbeit und die Möglichkeiten kreativer Interaktion sind vielfältig.
Eine der vielen Früchte dieser kooperativen Orientierung des Festivals ist der Berlinale Talent Campus, der während des Festivals stattfindet und durch ein breites Netzwerk kreativer Partner ermöglicht wird. Rund 500 junge Filmtalente aus aller Welt lädt der Campus für eine Woche nach Berlin ein, um in Workshops und Diskussionen mit erfahrenen Profis und Persönlichkeiten des Films zusammen zu kommen. Der „Talentschmiede“ geht es vor allem um die Vermittlung von Know-How, Teamwork und Ideenaustausch. Der Campus investiert in die Zukunft – in die des Festivals, vor allem aber in die des Films.
In der Themensetzung wie in den Darstellungsformen verortet sich die Berlinale an der Schnittstelle zwischen Vorhandenem und Möglichen. Die grundsätzliche Offenheit für neue Ideen und Lösungsansätze, für ungewöhnliche Formate und überraschende Querverbindungen findet ihren Ausdruck auch in kontinuierlichen Initiativen, die einen festen Platz im Festival haben. So etwa im Berlinale Co-Production Market, der angegliedert an den European Film Market ein fruchtbares Terrain für internationale Ko-Produktionen bietet, und auch im gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes initiierten World Cinema Fund (WCF). Idee und Ziel dieses Förderinstruments ist die Ermöglichung von Filmprojekten in strukturell benachteiligten Ländern und deren Stärkung im internationalen Filmgeschäft. Die Aktivitäten des Funds dauern über das ganze Jahr und reichen somit weit über den zeitlichen Rahmen des eigentlichen Festivalgeschehens hinaus.
Berliner Luft
Künstler aus aller Welt zieht es nach Berlin. Eine differenzierte Kinolandschaft, eine kritische Öffentlichkeit und ein vielschichtiges Publikum zeichnen die Stadt aus. Nicht zuletzt hat Berlin die Fantasie zahlloser Filmemacher beschäftigt: immer wieder diente die Stadt als Kulisse großer Leinwandszenarien - nicht selten avancierte sie zur heimlichen Protagonistin. Und für zwei Wochen im Jahr ist Berlin ganz auf Berlinale eingestellt.
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