Deuticke

Organisationen Daten

Deuticke
Prinz-Eugen-Straße 30
1040
Ort: Wien/Viedeň/Bécs/Vídeň/Wieden/Beč/V
Telephonnummer: +43/1/505 76 61
Handynummer:
Fax:
E-Mail: info@zsolnay.at
Siehe auch:

Als im Oktober 1994 Radek Knapp für seinen Erzählband Franio mit dem ZDF-aspekte-Preis (für die beste Erstveröffentlichung eines Autors in deutscher Sprache) ausgezeichnet wurde, hörten viele nicht nur den Namen des Autors zum ersten Mal, sondern auch den seines Verlages: Deuticke.

Dahinter stehen mehr als hundert Jahre Verlagsgeschichte: Franz Deuticke (1850-1919), geboren in der Nähe von Leipzig, kam als junger Buchhandelsgehilfe nach Wien, wo er am 1. April 1878 gemeinsam mit Stanislaus Toeplitz eine Buchhandlung in der Schottengasse 6 erwarb. Ab 1886 war Franz Deuticke Alleininhaber der Firma, die von nun an seinen Namen trug. Das Sortiment und der nebenbei betriebene Verlag mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaften profitierten von der Nähe der Universität.

1909 übersiedelte man in die nahe gelegene Helferstorferstraße 4, wo die Buchhandlung Deuticke mit ihrem sehr renommierten Antiquariat bis heute residiert. Als Franz Deuticke 1919 starb, übernahm sein ältester Sohn Hans (1887-1953) die Firma. Dessen Wirken gereichte, wie es in der Glückwunschadresse des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zum 50jährigen Bestehen der Firma heißt, der Wissenschaft zur Ehre und dem Buchhandel zum Segen; Deuticke war durch die großzügige Herausgabe einer Reihe vorbildlich ausgestatteter Werke erstklassiger Autoren in die erste Reihe der angesehensten deutschen Verleger gerückt.

Im April 1938 beschlagnahmte und verbrannte die Gestapo etwa die Hälfte der Bestände, darunter Erstausgaben von Deuticke-Autoren wie C. G. Jung und Sigmund Freud, dessen Traumdeutung 1900 bei Deuticke erschienen war. Nach Kriegsende schaffte Hans Deuticke den Neubeginn mit einer verlegerischen Entscheidung von weitreichender Bedeutung: Er gründete 1946 mit fünf Kollegen die Arbeitsgemeinschaft österreichischer Schulbuchverleger.

Im Rahmen dieser kam es zur Annäherung an den Österreichischen Bundesverlag, mit dem Deuticke (wie auch Residenz und der Verlag Christian Brandstätter) in Form einer Holding verbunden ist war. Im Dezember 2003 wurde der Deuticke Verlag an die Ernst Klett GmbH verkauft, von der die Paul Zsolnay Verlag Ges.m.b.H. Deuticke am 1. August 2004 erwarb. Der Verlag zog gemeinsam mit Zsolnay in die Räumlichkeiten in der Prinz-Eugen-Straße 30 im Vierten Wiener Gemeindebezirk.

Deuticke steht heute für internationale und deutschsprachige Literatur und ausgewählte Sachbücher. Zu den wichtigsten Autoren zählen Martin Amanshauser, Lily Brett, Alex Capus, Dimitré Dinev, Gustav Ernst, Daniel Glattauer, Elfriede Hammerl, Paulus Hochgatterer, Werner Kofler, Michael Köhlmeier, Hannes Leidinger, Ernst Molden, Verena Moritz, Frederic Morton, Iris Murdoch, Conrad Seidl, Gerti Senger, Josef Skvorecky, Vladimir Vertlib, Michal Viewegh, Christoph Wagner, Hans Weiss, Klaus Werner und Monika Wogrolly.

Wer Deuticke und sein Team kennenlernen möchte, ist eingeladen, sich für die zahlreichen Veranstaltungen des Deuticke Verlags vormerken zu lassen.

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