Dinev, Dimitré

Dimitré Dinew (bulgarisch Димитър Динев/Dimităr Dinev; * 1968 in Plowdiw, Bulgarien) ist ein bulgarischer Schriftsteller, der in Österreich lebt.

Er machte 1987 am Bertolt-Brecht-Gymnasium in Pasardschik Abitur. 1990 floh er über die „Grüne Grenze“ nach Österreich, wo er aufgegriffen und zunächst im Flüchtlingslager Traiskirchen einquartiert wurde. Nachdem ihm Asyl in Österreich gewährt wurde (Flüchtlingsstatus erhielt er nie), brachte er sich die folgenden Jahre mit Gelegenheitsjobs durch, studierte in Wien Philosophie und russische Philologie und lebt heute als freier Schriftsteller. 2003 wurde Dinev österreichischer Staatsbürger.

Seit 1991 schreibt er in deutscher Sprache Drehbücher, Erzählungen, Theaterstücke und Essays. Seinen literarischen Durchbruch schaffte er mit seinem Familienroman Engelszungen, der europaweit mit großem Interesse aufgenommen wurde.

Auf die Frage, wo er zu Hause ist sagt Dimitré Dinev: "Heimat wird unter den Menschen ausgemacht. Das Wort ist meine Heimat." Mit nationalem Bekenntnis oder geografischer Zugehörigkeit habe Heimat nichts zu tun. Und auf die Nachfrage, ob er sich als Bulgare oder Österreicher fühle, meint er, es verhielte sich so wie im richtigen Leben, wenn man gleichzeitig eine Beziehung zu zwei Frauen habe: die eine Frau sei seine Mutter, die andere seine Geliebte.

Werke:

Russenhuhn (Stück), 1999 WUK, Wien

Die Inschrift" (Erzählungen), 2001 ISBN 3901899138

Engelszungen (Roman), 2003 ISBN 3216307050

Ein Licht über dem Kopf (Erzählungen), 2005 ISBN 3552060006

Haut und Himmel (Stück), 2006 Rabenhof, Wien

Das Haus des Richters, (Stück) 2007 Akademietheater, Wien