Helmut Eisendle
Enzyklopädieartikel
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Helmut Eisendle (1939-2003), österreichischer Schriftsteller. Sein umfangreiches Werk ist durch eine radikale sprachkritische Grundhaltung geprägt.
Eisendle wurde am 12. Januar 1939 als Sohn eines Beamten in Graz geboren. Er arbeitete zunächst als Telefonmechaniker und absolvierte dann ein Studium der Psychologie, Philosophie und Biologie in Graz, das er mit der Promotion abschloss. Gemeinsam mit Alfred Kolleritsch gab Eisendle in Graz die Zeitschrift manuskripte heraus, die um das 1960 gegründete Kulturzentrum Forum Stadtpark im ehemaligen Stadtpark-Café entstand und in welcher der Avantgarde verpflichtete experimentelle Schriftsteller wie Barbara Frischmuth, Wolfgang Bauer, Michael Scharang und Peter Handke zu Wort kamen. Ab Anfang der siebziger Jahre lebte Eisendle als freier Schriftsteller in verschiedenen europäischen Metropolen, u. a. in Berlin, München, Triest, Amsterdam und ab 1993 in Wien. Als Vertreter der „Szientisten” in der österreichischen Literatur plädierte der Schriftsteller für eine Aufhebung der Trennung von Kunst und Wissenschaft. Sein von Sprachskepsis und Sprachkritik, Sprachspiel und Sprachexperiment geprägtes Werk knüpft an die Traditionslinie der Wiener Gruppe an. Seine oft dialogisch angelegten Prosaarbeiten umfassen Elemente philosophischer Essayistik. Eisendle starb am 19. September 2003 in Wien.
Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen, zu denen Romane, Essays, Theaterstücke und Hörspiele gehören, zählen der Roman Walder oder Die stilisierte Entwicklung einer Neurose. Ein programmiertes Lehrbuch des Josef W. (1972), das Handbuch zum ordentlichen Leben oder Ein Testinstrument zur Prüfung der Anpassung an das Durchschnittsidealverhalten (1973), der Roman Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (1976), Exil oder Der braune Salon (1977), Das nachtländische Reich des Doktor Lipsky (1979), Der Narr auf dem Hügel (1981), Die Frau an der Grenze (1984), die Sammlung von Hörspielen Die Gaunersprache der Intellektuellen. Sechs Dialoge (1986), Amokläufer. Eine Farce für vier Personen (1992), Die vorletzte Fassung der Wunderwelt (1993), Dschungel der Liebe (1998), Gut und Böse sind Vorurteile der Götter (2002) und Ein Stück blauen Himmels (2003).
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_721552688/Helmut_Eisendle.html
Herr
Eisendle, Helmut
Ort:
Wien
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Geburtsdatum:
1939-01-12
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