Prosaschriftsteller und Publizist, lange Jahre ständiger Feuilletonist der Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny” und seit 1999 der Zeitschrift „Polityka”, zu der er mit seiner Kolumne wechselte. Seine Laufbahn begann Pilch als Polonist und gewitzter Literaturkritiker, seine eigene literarische Tätigkeit nahm er relativ spät auf. Er debütierte mit dem Erzählungsband Bekenntnisse eines Schriftstellers heimlicher Erotik (1988), der vor allem als eine Art besonderer Chronik des gesellschaftlichen Lebens im Krakau der 80-er Jahre rezipiert wurde. Die Erzählungen enthalten groteske Porträts bekannter Persönlichkeiten der Krakauer Literaturszene, sie strotzen vor Anspielungen auf komische Ereignisse, die hauptsächlich dem eingeweihtem Publikum bekannt sein dürften. Für dieses Buch erhielt Jerzy Pilch den angesehenen Preis der Kościelski-Stiftung. Seit Anfang der neunziger Jahre war Pilch Redaktionsmitglied des „Tygodnik Powszechny” – einer sehr renommierten und für die polnische Kultur verdienten Wochenzeitschrift. Dort veröffentlichte er regelmäßig seine Feuilletons. Die interessantesten Texte wurden gesammelt und in den folgenden Bänden veröffentlicht: Die Verzweiflung über den Verlust eines Pferdefuhrwerks (1994), Thesen über die Dummheit, das Trinken und das Sterben (1997) und Die unwiederbringlich verlorene Linkshändigkeit (1998). Eine besondere „Erfindung” Jerzy Pilchs als Autor ist die ungewöhnliche Synthese von Gattungen: seine Feuilletons werden zu literarischen Miniaturen, die – dem publizistischen Kontext entrissen – vollständige Autonomie erlangen. Gleichzeitig gewann Pilch die Gunst einer breiten Leserschaft mit seinen eher traditionell geschriebenen Romanen Das Verzeichnis der Fremdgängerinnen (1993) und Andere Lüste (1995). Die Grundlage der Pilchschen Prosa - und teilweise auch seiner wunderbaren Feuilletons - bilden seine grotesk überzeichneten, biographischen Erfahrungen. Am liebsten knüpft der Autor an die Zeit seiner sorgenfreien Kindheit an, die er in einem kleinen, in den Bergen gelegenen und von der evangelischen Bevölkerung dominierten Ort Wisła verbrachte. Seine Prosa ist jedoch keineswegs sentimental. Sie lässt vielmehr eine bittere Nostalgie, Reflexionen über die vergehende Zeit und den allgegenwärtigen Tod durchblicken. http://www.polska2000.pl/item537_27_de.html
Jerzy Pilch
Ort:
Tätigkeit: Autor, Prosaschriftsteller, Journalist
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Geburtsdatum:
Geburtsort: Poland
Todesdatum: Still alive
Todesort:
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Poland
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