XVII. Literarischer Lenz in Centrope
Literárna jar Irodalmi tavasz Literární jaro
Programm
Dienstag, 14. Mai 2024
19.00 ERÖFFNUNG
19.30 Miloš Doležal (Praha) „Tady nikto není, jen já“ [Hier ist niemand, nur ich]
20.00 LJUBA ARNAUTOVIC (Wien) „Junischnee“
20.30 DominIka Moravčíková (Košice) „Dom pre jeleňa“ [Ein Haus für ein Reh]
21.00 JEAN-MICHEL LOU (Wien) „Instantanés“ [im:moment]
21.30 Eszter Kállay „Vérehulló fecskefű“ [Schöllkraut]
Mittwoch, 15. Mai 2024
19.00 SIMONE HIRTH (Kirchstetten) „Malus“
19.30 Petra Hůlová (Praha) „Nejvyšší karta“ [Die höchste Karte]
20.00 ANA MARWAN (Wien) „Sei Erich“
20.30 Dušan Taragel (Bratislava) „Mafianské balady“ [Mafiaballaden]
21.00 STANISLAV STRUHAR (Wien) „Das Gewicht des Schattens“
21.30 Lajos Parti Nagy (Budapest) „Hadd legyek hűs” [Lass(t) mich kühl sein]
Organisation und Moderation: Jelena Semjonowa-Herzog, Stephan-Immanuel Teichgräber
Es lesen und spielen Marion Steinbach, Arnold Wilfing, Matthias Stangl
im Theater Arche, Münzwardeingasse 2A, 1060 Wien.
Der Literarische Lenz wird heuer zum siebzehnten Mal stattfinden.
LJUBA ARNAUTOVIĆ, 1954 als Tochter einer Russin und eines Österreichers in Kursk (UdSSR) geboren. Nach mehreren Ortswechseln lebt sie seit 1987 ständig in Wien. Sie studierte Sozialpädagogik, war Mitarbeiterin beim Dokumentationsarchiv des Österr. Widerstands, Übersetzerin und Rundfunkjournalistin. Ihr erster Roman "Im Verborgenen" war 2018 für den "Österreichischen Buchpreis/Debüt" nominiert und wurde ins Niederländische, Serbische und Kroatische übersetzt. Ihr zweiter Roman "Junischnee" (Zsolnay, 2021) erhielt den Preis für das "Beste Zweite Buch im deutschsprachigen Raum" und wurde ins Serbische, Kroatische, Russische und Italienische übersetzt. Derzeit arbeitet sie am letzten Teil einer Trilogie mit dem Titel "Erste Töchter". (Quelle: die Autorin selbst)
Miloš Doležal, geb. 1970 in Háj bei Ledeč/Sázava, ist ein tschechischer Dichter, Schriftsteller, Drehbuchautor, Forscher und Herausgeber. Er war von 1998 bis 2018 Redakteur und Dramaturg beim Tschechischen Rundfunk Prag. Er ist Autor und Mitautor einer Reihe von Radiosendungen und Dokumentationen, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg und dem kommunistischen Terror in der Tschechoslowakei in den fünfziger Jahren befassen. Sein bekanntestes Buch ist die Biografie „Als ob wir heute sterben würden“, die sich mit dem Leben und Tod des Priesters Josef Toufar befasst und 2012 von den Lesern der Lidové noviny als Buch des Jahres ausgezeichnet wurde. Mit dem Tod seiner Frau Jana im Jahr 2021 setzte er in der Gedichtsammlung „Jana wird bald Lindenblüten sammeln“ auseinander. Die Sammlung erhielt die höchste Auszeichnung bei Magnesia Litera als Buch des Jahres 2022. (Quelle: Host)
SIMONE HIRTH, geb. 1985 in Freudenstadt. Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Nach diversen Umzügen und Aushilfsjobs lebt sie heute als freischaffende Autorin in Kirchstetten (Niederösterreich). Verschiedene Preise und Stipendien, u.a.: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg, Start-Stipendium des BMUKK, Reinhard-Priessnitz-Preis sowie Hans-Weigel-Literaturstipendium. Ihr Debütroman „Lied über die geeignete Stelle für eine Notunterkunft“ wurde für den Alpha Literaturpreis nominiert. Zuletzt erschien ihr Briefroman „Das Loch“ (Kremayr & Scheriau 2020). Im Jahr 2023 erschien ihr Roman „Malus“. (Quelle: Kremayr & Scheriau)
Petra Hůlová, geb. 1979 in Prag, gehört zu den meist übersetzten und in den Genres vielfältigsten tschechischen Schriftsteller*innen. Ihr Werk reicht von psychologischen Untersuchungen zwischenmenschlicher Beziehungen, zum Beispiel „Die Stiefmutter“ oder „Die Diebin meines Papas“ (2019) über Abenteuergeschichten, wie „Station Tajga“ (2008) oder „Erinnerung an meine Großmutter“ (2002), einer alternativen Geschichte Tschechiens „Wächter des Wohles der Staatsbürger“, 2010) bis zur Dystopie „Kurze Geschichte der Bewegung“ (2018). Petra Hůlová erhielt zahlreiche Preise, so den Magnesia Litera, den Jiří-Orten-Preis und den Josef-Škvorecký-Preis. Sie schreibt auch Theaterstücke und Filmdrehbücher. (Quelle: Argo)
Eszter Kállay wurde 1994 in Budapest geboren hat ihr Studium (Master in Critical studies) an der Universität der bildenden Künste in Wien 2021 abgeschlossen, wofür sie den Würdigungspreis des österreichischen Wissenschaftsministeriums erhielt. Ihre Gedichte, Essays und Rezensionen wurden in ungarischen und internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Sie arbeitet als Kommunikationsmitarbeiterin beim Verein EMMA und ihr erster Band erschien 2020 unter dem Titel "Hand in der Luft" im Magvető-Verlag. (Magvető) In ihrem zweiten Band „Schöllkraut” untersucht Eszter Kállay die widersprüchlichen Erwartungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Mutterschaft. (Quelle: lira.hu/Autorin)
JEAN-MICHEL LOU, geb. 1960 in Paris, lebt in Wien. Literaturstudium in Paris an der Sorbonne und in Wien. Seine Bücher (erschienen bei Gallimard und L’Harmattan, Paris) erkunden die Schnittstellen unterschiedlicher literarischer Traditionen, Frankreich und Mitteleuropa, Okzident und Orient, auf der Suche nach dem „Universellen“. Unterrichtet französische Literatur an der Universität Wien, mit einem besonderen Augenmerk auf China und Japan. Zuletzt erschienen: L’autre lieu, De la Chine en littérature, Gallimard, 2020; Instantanés (im:moment), L’Harmattan, 2021. (Quelle: der Autor selbst)
ANA MARWAN, geb. 1980 in Slowenien. Lebt seit 2005 als freie Autorin in Wien und schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch. Bachmannpreisträgerin 2022. Seit 2023 Chefredakteurin der Literaturzeitschrift „Literatur und Kritik“. Zuletzt erschienen im Otto Müller Verlag: „Der Kreis des Weberknechts“ (2019, 3. Aufl.), „Wechselkröte“ (2022), „Verpuppt“ (2023, 2. Aufl.). Im Verlag Thurnhof erschien ihr neues Buch „Sei Erich“. (Quelle: die Autorin selbst)
Dominika MORAVČÍKOVÁ, geb. 1992, kommt aus Strečno. Seit Oktober 2019 ist sie Doktorandin in der Abteilung für Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft der Fakultät für Musik der Karls-Universität in Prag und untersucht die Musikpädagogik von Roma-Kindern in der Slowakei. Sie entwickelte sich kreativ im Rahmen des Projekts „Zwischen den Zeilen“. Im Jahr 2020 absolvierte sie einen Autorinnenaufenthalt in Košice und einen in Banská Štiavnica. Sie schreibt Lyrik und Prosa. Der Gedichtband „Die Kinder von Hameln“ (2020) zeigt, wie der Rattenfänger die Kinder nach Centrope lockt. Der Prosaband „Ein Haus für ein Reh“ (2022) spielt an den Rändern der Zivilisation. (Quelle: Bagala)
Lajos Parti Nagy, geb. 1953 in Szekszard ist Dichter, Schriftstelle, Dramatiker, Übersetzer und Literaturkritiker. Er studierte Hungarologie und Geschichte in Pécs. 1979 bis 1986 war er Redakteur der Literaturzeitschrift Jelenkor, seitdem ist er freischaffender Schriftsteller und Übersetzer. Parti Nagy begann als Lyriker, bis er Mitte der 90er auch Erzählungen, Romane, Hörspiele und Dramen verfasste. Er ist einer der bedeutendsten Sprachkünstler und Symbolfiguren der zeitgenössischen ungarischen Literatur. „Postmoderner König der Dichter, der als Dichter, Prosa- und Dramatiker sowie Übersetzer eine entscheidende Stellung in der heutigen ungarischen Literatur einnimmt.“ (Quelle: Digitale Literaturakademie)
STANISLAV STRUHAR, geb. 1964 in Gottwaldov (heute Zlín), floh 1988 aufgrund staatlicher Repressionen mit seiner Frau nach Österreich. 1993 Verleihung der österr. Staatsbürgerschaft. Prosa und Lyrik, zunächst auf Tschechisch, bald aber auf Deutsch. Publikationen in österreichischen und ausländischen Verlagen, Beiträge in Literaturzeitschriften, Anthologien, Radio- und Fernsehsendungen. Erhielt zahlreiche Stipendien. 2021 und 2022 erhielt er die Buchprämie der Stadt Wien. Lebt mit seiner Familie in Wien. Zuletzt bei Wieser: Die Verlassenen (Roman, 2017), Die Gabe der Hoffnung (Roman, 2018), Der alte Garten (Gedichttrilogie, 2019), Fremde Männer (zwei Erzählungen, 2019), Verlassener Garten (Roman, 2020), Farben der Zukunft (Erzählungen, 2021), Farben der Gegenwart (Erzählungen, 2022), Das Gewicht des Schattens (Roman, 2023). (Quelle: der Autor selbst)
Dušan Taragel, geb. 1961 in Bratislava, ist gelernter Chemiker und veröffentlicht seit 1988 in Zeitschriften. Das erste Buch waren die „Märchen für ungehorsame Kinder und ihre fürsorglichen Eltern“. Das Buch „Mit Axt & Messer“ (1999), das er gemeinsam mit Peter Pišťanek schrieb, enthält Texte der letzten zehn Jahre. Er ist Herausgeber und Co-Autor verschiedener Anthologien: „Roger Krowiak“ (2002) „Sex auf Slowakisch“ 1 und 2 (2004-05) und Autor der Texte des Jánošík-Comics (gezeichnet von Danglár) 2006. Im Jahr 2005 veröffentlichte er einen Knigge für Mörder. Im Jahr 2022 erschien sein erster Roman „Mafia Balladen“. Dušan Taragel schrieb Drehbücher für Spielfilme und TV-Sitcoms, arbeitete jahrzehntelang bei verschiedenen Zeitungen und ist jetzt bei Radio Devín tätig. (Quelle: SLC)
Leittext zum Festival:
Centrope - Das Herz Europas
Über Jahrhunderte war Mitteleuropa ein Schmelztiegel verschiedener Nationen und ein Schnittpunkt der wichtigsten Handelswege. Zugleich spielte sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Europa wohl kaum anderswo intensiver ab als im mitteleuropäischen Raum. Seit dem EU-Beitritt der drei Nachbarländer vor 15 Jahren teilen sich Österreicher, Tschechen, Slowaken und Ungarn einen gemeinsamen und einheitlichen Wirtschaftsraum im Herzen Europas. (Stadt Wien/Paul Grohmann) Jedoch ist Centrope eine einzigartige Literaturlandschaft, in der zahlreiche Autor*innen leben, viele Verlage zu Hause sind, drei Buchmessen stattfinden und dies in einer Mehrsprachigkeit, die jedoch von vier Grundsprachen getragen wird.
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