Der Prosaschriftsteller und Publizist Roman Ludva wurde am 10. Juli 1966 in Ústí nad Orlicí geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Nach der Übersiedelung seiner Familie nach Olmütz besuchte er dort eine Fachschule für Maschinenbau. Nach einem abgebrochenen Studium an der Technischen Hochschule in Brünn arbeitete er als Arbeiter und Techniker. Nach 1989 betätigte er sich im „Divadlo hudby“ (Musiktheater) in Olmütz als Dramaturg und später als Redakteur im Rundfunk und im Verlag „Votobia“. Seit 1999 ist er freiberuflicher Schriftsteller. Er lebt in Olmütz. Er verfasste das Drehbuch zu dem Fernsehkrimi „Velázquezovy dívky“ (Die Freundinnen von Velázquez) und dem Fernsehfilm „Cukrový vrch“ (Der Zuckerhut) sowie das Hörspiel „Modrý bar“ (Die blaue Bar). Er arbeitet als Bühnenbuchautor mit dem „Divadlo hudby“ zusammen.
Ein Eckstein von Ludvas Prosa ist das durch Farb-, Zahlen- und Lichtsymbolik unterstützte Mysteriöse, ergänzt um raffiniert im Text platzierte Motive, die zum Teil als Bindeglied zwischen den einzelnen Romanen dienen. Angesichts des Fehlens einer Pointe und der erhofften Auflösung zeigt sich aber, dass der Prozess der Enthüllung eines Geheimnisses für Ludva wichtiger ist als das Geheimnis selbst, sofern überhaupt eines vorliegt. Am Ende seiner Texte spielt der Autor meist mit dem Moment der enttäuschten Erwartung. Um sie für den Leser attraktiver zu machen, sind die Romane – mit Ausnahme des Erstlingswerks Smrt a k?eslo (Der Tod und der Sessel), dessen Hauptheld Ond?ej Vlk vorübergehend die Stelle eines Bibliothekars in einer am Rande eines Gebirges liegenden Kleinstadt annimmt – in einem für den Durchschnittsleser geografisch und sozial weit entlegenen Milieu angesiedelt und mit Figuren mit ungewöhnlichen Berufen (einem Pariser Filmproduzenten, einem in Island lebenden Killer, einem weltberühmten Maler tschechischer Herkunft) ausgestattet. Die Einbeziehung professioneller Tätigkeiten und Steckenpferde bildet eine wesentliche Komponente der Charakterzeichnung der Figuren und erklärt die Motivation ihres Tuns. Mehr oder weniger isolierte Exkurse über verschiedene künstlerische und wissenschaftliche Fachgebiete (Architektur, Film, Meteorologie, Puzzle-Legen, Malerei) versucht der Autor kohärent in seine Texte einzubauen. Während in den beiden ersten Büchern die sich linear entwickelnde Handlung von einem auktorialen Erzähler vermittelt wird – im Fall von Žena sedmi klí?? (Die Frau der sieben Schlüssel) wird sie in einem fiktiven, den Autor zu ihrer Niederschrift inspirierenden Brief nahegebracht -, sind die beiden späteren Romane bereits erzählerisch raffinierter. In Jezdci pod slune?níkem (Reiter unter dem Sonnenschirm) folgen kapitelweise zwei verschiedene Zeit- und Erzählstränge aufeinander, die am Schluss miteinander verschmelzen. Es handelt sich dabei um die persönliche Beichte des Killers Petr Benolol in Form sich über ein Jahr erstreckender Tagebucheintragungen und um die Fahndung der Polizei, die einen längeren Zeitraum umfasst. Das Buch St?na srdce (Die Herzwand) ist als Rahmenerzählung aufgebaut, in welcher der tschechische Maler Josef Hala dem Schriftsteller Patrik Honzl von seinem Leben berichtet. Gleichzeitig lässt der Autor in diese Romane auch Reflexionen über Literatur und Kunst einfließen und reflektiert und verteidigt sein eigenes Schaffen. Roman Ludvas Romane entsprechen in jeder Hinsicht dem Konzept intellektueller Gebrauchsliteratur: Es sind kompliziert gebaute und Verfahren des modernen Kriminalromans ausnützende Geschichten, die von einem literarisch und fachlich gebildeten Autor vermittelt werden.
Bibliographie:
Smrt a k?eslo Votobia 1996 Tschechisch
Žena sedmi klí?? Petrov 1997 Tschechisch
Jezdci pod slune?níkem Host 1999 Tschechisch
St?na srdce Host 2001 Tschechisch
Poslední oh?ostroj Host 2004 Tschechisch
Herr
Ludva, Roman
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E-Mail:
roman.ludva@tiscali.cz
Geburtsdatum:
1966-07-10
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Todesdatum:
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