Matthes & Seitz
Göhrener Str. 7
D-10437
Ort:
Berlin
Telephonnummer:
+49 (0)30 44327401
Handynummer:
Fax:
+49 (0)30 44327402
E-Mail:
info@matthes-seitz-berlin.de
Siehe auch:
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Der Verlag Matthes & Seitz Berlin wurde im Januar des Jahres 2004 von Andreas Rötzer, Axel Matthes und Ursula Haeusgen (Lyrik-Kabinett, München) gegründet. Er ist die Fortsetzung einer 30jährigen verlegerischen Tradition, die 1977 mit der Gründung des Verlags durch Axel Matthes und Claus Seitz begann. Die Editionen von Antonin Artaud, Georges Bataille, Michel Leiris oder D.A.F. de Sade bildeten von Anfang an das geistige Fundament. Nach dem Ausscheiden von Claus Seitz im Jahr 1983 führte Axel Matthes den Verlag alleine. In den folgenden 25 Jahren entstand ein Programm, dessen Schwerpunkt die Reihe Batterien bildete, in denen neben den Werken von Antonin Artaud und Georges Bataille auch wichtige Titel von Roland Barthes, Jean Baudrillard, Leo Schwestow, Cristina Campo u.v.a. Autoren erschienen. Hinzu kommen Bücher von Marina Zwetajewa, John Keats, Fleur Jaeggy, Theodor Lessing, Rahel Varnhagen von Ense, Amiel oder der unfreiwillig komischen Friederike Kempner. Sie prägten das Programm ebenso wie Werke von Jean Giono, Gabriele D'Annunzio, Oswald Wiener und Botho Strauss. Individualität, Freiheit, Revolte waren stets die Grundsäulen des Verlags.
2004 wurde der Verlag am Prenzlauer Berg in Berlin neu gegründet. Der Verleger Andreas Rötzer führt die Reihe "Batterien" mit neuen Titeln von Antonin Artaud, Georges Bataille, André Masson, Nicolás Gómez Dávila, Béla Hamvas, Herbert Müller-Guttenbrunn, Léon Bloy, Maurice Blanchot u.a.m. fort. In der Reihe "debatte" erscheinen Bücher zu aktuellen Themen, in der Reihe "friktion" steht die literarische Verarbeitung gegenwärtiger Lebenswirklichkeiten im Mittelpunkt. Dabei kommen häufig international renommierte, aber in Deutschland noch wenig bekannte Autoren zu Wort, wie beispielsweise Guillermo Fadanelli, Sylvain Trudel oder Carl-Henning Wijkmark. Im Zentrum der Reihe "Traversen" steht die Verbindung deutscher und romanischer Geisteswelt. Neben einem umfangreichen Sachbuchprogramm entstehen mehrbändige Ausgaben von Autoren wie Warlam Schalamow, Jules Barbey d'Aurevilly, aber auch Maurice Leblanc, dessen Arsène Lupin-Krimis bei Matthes & Seitz Berlin in neuen, illustrierten Ausgaben erscheinen. Eine wichtige Säule der Verlagsarbeit ist schließlich die Pflege klassischer Autoren der Moderne, wie Raymond Federman oder Maurice Blanchot.
Seit einigen Jahren ist der Verlag bereits in Berlin und begeht nun sein 30jähriges Bestehen. Grund genug, eine kleine Rückschau zu halten, für die andere zu Wort kommen sollen:
"Das Verlagsprogramm von Matthes & Seitz ist übersichtlich und ausgewählt; heute mit Abstand die einfallsreichste und anregendste Verlagsarbeit." Basler Zeitung, 1978
"Das Gespür für geistige Intensität, für Literatur, die Sprache in ihre äußersten Aggregatzustände zu treiben weiß, fördert immer wieder wahre Schätze zutage." Neue Zürcher Zeitung, 1990
"[Walter Benjamin]... als hätte er die Stoßrichtung von Matthes & Seitz schon geahnt,..." Jürgen Habermas in Die Zeit, 1994
"Die geistige, intellektuelle Geschichte Deutschlands nach 1968 wäre ohne die Existenz des Matthes & Seitz Verlags ein wenig anders zu schreiben." Börsenblatt des deutschen Buchhandels, 2002
"Rund 300 bibliophile Rauschmittel sind im vergangenen Vierteljahrhundert bei Matthes & Seitz erschienen." Falter, Wien 2002
"Um einzuschätzen, was die bei Matthes & Seitz publizierten Bücher für den deutschen Buchmarkt bedeuteten, muß man sich bewußt machen, wie karg die literarische Landschaft der Bundesrepublik seit 1945 war." konkret, 2004
"[Der Verlag], der dank Autoren wie de Sade, Baudrillard, Bataille und Artaud in den letzten Jahrzehnten eine Brücke zur neueren französischen Philosophie schlug." Süddeutsche Zeitung, 2004
"[Der Verlag, der] literarischen und geisteswissenschaftlichen Avantgarde Frankreichs aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Tagesspiegel, 2004
"[Der Verlag hat] die Courage, ein profiliertes Programm aufzutischen, europäische Geistes- und Zeitgeschichte, Béla Hamvas, Georges Bataille, Rahel Varnhagen, Jonathan Bloch..." Die Zeit, 2004
"[...] mit Werkausgaben Antonin Artauds und Georges Batailles, mit Texten von de Sade, Rimbaud und Baudrillard auf eine Dialektik der Aufklärung verpflichtet [...] der Ton gebildeter Revolte." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2005
"[...] ein intellektuelles Experimentierfeld allererster Ordnung." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2006
"Der Verlag Matthes & Seitz, Berlin, wird mit dem Kurt-Wolff-Preis 2008 ausgezeichnet. Er erhält den mit 26.000 Euro dotierten Preis, weil es ihm gelungen ist, aus dem beachtlichen, 1977 in München durch Axel Matthes und Claus Seitz gegründeten Verlag durch den Umzug nach Berlin und die Neugründung im Jahre 2003, einen markanten jungen Verlag zu entwickeln, der durch ein exzellentes Gesamtprogramm und originelle Einzelprojekte auf das Schönste die Kriterien des Kurt-Wolff-Preises erfüllt. Innerhalb der lebendigen Vielfalt klassischer und moderner Titel sind die Editionen der Erzählungen aus Kolyma von Warlam Schalamow, die Herausgabe der gesammelten Gedichte von Oskar Maria Graf, der Cioran-Biographie von Bernd Mattheus ebenso hervorzuheben wie die Texte von Antonin Artaud, Georges Bataille und Michel Leiris, mit denen der Verlag seine Ursprungstradition wahrt. Ausgezeichnet wird auch die jedem einzelnen Titel angemessene Ausstattung der Bücher. Die Auszeichnung soll nicht nur zur Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit ermuntern, sondern zugleich die Leser auf einen Generationswechsel hinweisen, mit dem es Andreas Rötzer gelungen ist, das Profil des Verlages zu wahren und mit besonderen Büchern eine Zukunft zu gewinnen." Presseerklärung der Kurt Wolff Stiftung Leipzig anlässlich der Verleihung des Kurt-Wolff-Preises 2008
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