Man kennt Hannah Arendt als Weltbürgerin oder auch als assimilierte deutsche Jüdin. Sie sei «eine Intellektuelle, der es an Herzenstakt und Liebe zum jüdischen Volk mangelt», hatte ihr Gershom Scholem öffentlich vorgeworfen. Der nun in englischer Sprache vorliegende Band mit Arendts «jüdischen Schriften» korrigiert dieses Bild. Er vermittelt den Eindruck einer zutiefst politisch denkenden und handelnden Jüdin. Als jüdische Kosmopolitin wollte Arendt sich weder nach nationalstaatlicher Manier integrieren noch blindes Vertrauen in die politische Souveränität des neuen israelischen Nationalstaats setzen.
Neueste Kommentare