Ingeborg Jandl
Marina Cvetaevas Verstragödien lassen deutliche Korrelationen zwischen Aspekten von Form und Inhalt erkennen. Dies legt die Vermutung nahe, dass Metrum, Rhythmus und Lautstrukturen zur mimetischen Inszenierung der Dramenhandlung beitragen.
In diesem Vortrag werden unterschiedliche Formen von Methodik und Analyse vorgestellt, die in der präsentierten Monografie zur Anwendung kommen. Dazu zählen einerseits verstheoretische Grundlagen und andererseits historische Tendenzen von deren Ausprägung im Kontext des Silbernen Zeitalters.
Anhand repräsentativer Beispiele soll ein möglichst praktischer Einblick in zentrale rhythmische und lautliche Analysekategorien sowie in die diesbezüglichen konkreten Tendenzen zu Cvetaevas Versdramen gegeben werden. In der Folge widmet sich die Präsentation den Wechselbeziehungen zwischen einigen dieser Kategorien und versucht so eine Darstellung der darauf aufbauenden Ergebnisse über die rhythmisch-lautliche Makrostruktur der Tragödien: Die besondere Relevanz dieser globalen Blickrichtung besteht darin, dass die Einzelmerkmale immer nur in ihrem Zusammenspiel wahrgenommen werden. Tatsächliche Auswirkungen der rhythmisch-lautlichen Dimension auf die Rezeption können daher nur unter ständigem Einbezug des jeweiligen Kontexts bestimmt werden.
Diskutiert werden darüber hinaus Erklärungsansätze dafür, wie solche Klangstrukturen in der Produktion zustande kommen.
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