Stanišić, Saša

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und kam als Vierzehnjähriger nach Heidelberg. Seit 2004 studiert er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Stanišić hat mehrere Stipendien und Preise erhalten, u.a. den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. "Wie der Soldat das Grammofon repariert" ist sein Romandebüt.

Saša Stanišić ist ein aus Bosnien und Herzegowina stammender deutschsprachiger Schriftsteller.
Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad, einer Kleinstadt im östlichen Bosnien, als Sohn einer Bosniakin und eines Serben geboren. 1992 wurde er im Bosnien-Krieg als 14-jähriger Zeuge, wie serbische Truppen seine Heimatstadt belagerten Einige Wochen nach der Besetzung Višegrads flüchtete er mit seinen Eltern zu einem Onkel nach Süddeutschland. Stanišić besuchte in Heidelberg die Internationale Gesamtschule Heidelberg, wo sein schriftstellerisches Talent von seinem Deutschlehrer gefördert wurde und wechselte nach der Vorbereitungsklasse auf den Gymnasialzweig. Nach seinem Abitur im Jahr 1997 studierte der fußballbegeisterte junge Mann an der Universität Heidelberg Deutsch als Fremdsprachenphilologie und Slavistik und arbeitete als Teaching Assistant an der Bucknell University im US-amerikanischen Lewisburg (Pennsylvania).
Neben seinem Studium, das er sich unter anderem als Aushilfskellner finanzierte, schrieb er deutschsprachige poetische Texte, Essays und Kurzgeschichten, die seit 2001 in mehreren Anthologien und Literaturzeitschriften wie Krachkultur, chiméra/sprachgebunden und EDIT veröffentlicht wurden. Für seine Magisterarbeit erhielt Stanišić 2004 den Jürgen-Fritzenschaft-Preis der Universität Heidelberg verliehen. Zum Wintersemester 2004/2005 nahm er ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig auf. Im folgenden Jahr war der Nachwuchsautor mit einer Erzählung Was wir im Keller spielen... im Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis vertreten. Das autobiographisch gefärbte und humorvolle Werk, das den Krieg in Ex-Jugoslawien aus der Sicht eines Kindes Revue passieren lässt, musste sich zwar Thomas Langs Erzählung Am Seil geschlagen geben, wurde aber in Klagenfurt mit dem Kelag-Publikumspreis gewürdigt.
2006 legte Stanišić mit Wie der Soldat das Grammofon repariert seinen Debütroman vor, der im Herbst im Luchterhand Verlag erschien. In der semiautobiographischen Geschichte, die erneut vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs angesiedelt ist, porträtiert der Autor den jungen Bosnier Aleksandar aus Višegrad, der mit seinen Eltern nach Deutschland flieht und sich in der neuen Heimat in eine Welt aus Geschichten und Erinnerungen flüchtet. Stanišićs Romanerstling, der unter anderem auf zahlreichen Unterhaltungen mit Višegradern sowie auf den Beobachtungen der Stadt basiert erlangte die Gunst der Kritiker und wird in 26 Sprachen übersetzt, darunter auch in die USA, Großbritannien, Israel und Korea.
Das als poetisch und komisch zugleich bewertete Werk wurde 2006 Finalist für den Deutschen Buchpreis und erhielt 2007 den Literaturförderpreis der Stadt Bremen. Außerdem wurde Wie der Soldat das Grammofon repariert im Jahr seiner Veröffentlichung als Hörbuch vom Bayerischen Rundfunk adaptiert und 2007 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert. Im Oktober 2007 wurde Stanišic mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2008) ausgezeichnet, der jährlich deutschsprachigen Schriftstellern nicht-deutscher Herkunftssprache verliehen wird .
Weitere Ehrungen, die Stanišić in der Vergangenheit zuteil wurden: Aufenthaltsstipendien in der Villa Waldberta (2005/06) und dem Künstlerhaus Lukas (2006), sowie das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung (2006). Staniši? schreibt Prosa, Hörspiele, Satire und betreibt ein literarisches Blog . Für die Zeitschrift U_mag schreibt er regelmäßig eine Kolumne.
2006/2007 war Stanišić der Stadtschreiber von Graz. Das Schauspielhaus (Graz) bringt 2008 seinen Roman "Wie der Soldat das Grammofon repariert" auf die Bühne. Sein erstes Theaterstück, Go West, wurde im März 2008 uraufgeführt.

Beiträge für Zeitschriften und Anthologien

Erzählungen
2001 - In Silence I Trust
2002 - Zinke
2002 - get done: strippen, kajal
2003 - Wie Selim Hadzihalilovic zurückgekehrt ist, ...
2003 - Heinz Harald Frentzen hat Schnupfen
2005 - Billard Kasatschok
2005 - Träum! Traum, Traumata
2005 - Äcki spielt auf für die Jungs und Petra,den Funker
2005 - Was wir im Keller spielen ...
2005 - Hai Nuun in Veletovo
2005 - Zwei Anweisungen für Strukturstabilität, jeweils mit Beispielen, dazu zwei kleinere Erledigungen

Essays
2005 - Doppelpunktnomade
Selbständige Veröffentlichungen [Bearbeiten]

Fantasy

2002 - Gemeinsam mit Stephanie von Ribbeck: Aus den Quellen des Harotrud. Der Reigen der fünf Schwestern. Zwei DSA-Abenteuer aus der Reihe Das schwarze Auge - Fluch vergangener Zeiten, ISBN 3-89064-379-5

Romane

2006 - Wie der Soldat das Grammofon repariert, ISBN 3-630-87242-5

Hörspiele

2005 - Träum! Traum, Traumata, HR2, Ursendung 19. November 2005
2006 - Wie der Soldat das Grammofon repariert,

Quelle wikipedia.de

Personaldaten

Herr Stanišić, Saša
Ort: Leipzig
Tätigkeit:
Telephonnummer :
Handynummer:
Fax:
E-Mail:
Geburtsdatum: 1978-03-07
Geburtsort:
Todesdatum:
Todesort:
Land: Germany