Svetlana Alexandrovna Alexijevič

Svetlana Alexijevič  ist eine belarussische Prosaikerin, die auf Russisch schreibt. Sie schreibt über den Krieg, über Tschernobyl. Sie schuf eine einmalige dokumentar-künstlerische Methode, die auf schöpferisch verdichteten Gesprächen mit realen Personen basiert (literatura fakta).

Sie wurde am 31. Mai 1948 in Ivano-Frankivsk in der Familie eines Offiziers geboren, nach einigen Jahren zog die Familie nach Weißrussland. 1967 begann sie ihr Studium an der journalistischen Fakultät der Belarussischen staatlichen Universität in Minsk. Nach dem Studium arbeitete sie in einigen Zeitungen mit, dann wurde sie zu einer Korrespondentin und später zur Leiterin einer Abteilung in der Zeitschrift "Nёman". Sie hält den Schriftsteller Ales' Adamovič für ihren Lehrer, der ihr zu ihrem Genre verhalf. Er nannte es "Romanoratorium", "Zeugnisroman". 

1985 wurde das Buch "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht" dramatisiert und in Moskau im Theater an der Taganka uraufgeführt, das Theaterstück hatte einen großen Erfolg in der damaligen Sowjetunion.

2013 und 2014 wurde sie für den Nobelpreis nominiert. Im Herbst 2015 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.

Werke:

У войны не женское лицо [Der Krieg hat kein weibliches Gesicht] (dt. 2013)

Последние свидетели" (100 недетских рассказов) [Die letzten Zeugen. 100 nicht kindliche Erzählungen] (dt. 2014, übersetzt von Ganna-Maria Braungardt)

Цинковые мальчики [Die Zinkburschen/ Die Zinkjungs] (dt. 2014)

Чернобыльская молитва" (хроника будущего) [Tschernobyler Gebet. Chronik der Zukunft]

"Чудный олень вечной охоты" (сто рассказов о русской любви). [Der prächtige Hirsch der ewigen Jagd. Hundert Erzählungen über russische Liebe]

"Время секонд хэнд" [Secondhand-Zeit] (dt. 2013, übersetzt von Ganna-Maria Braungardt)