Organisation: Dr. Giovanni Leghissa (Univ. Udine)
Dr. Stephan Teichgräber (DomL, Univ. Wien)
Form der Durchführung: Vortragsreihe; einzelne Vorträge mit anschließender Möglichkeit zur ausführlichen Diskussion
Projektbeginn: Reihe läuft seit 2004
1. Inhalt und Konzeption
Eine Besinnung auf das Erbe und eine daraus entspringende Reflexion auf die mögliche Zukunft Europas hat der philosophischen Reflexion einen prominenten Platz einzuräumen. Wenn es darum geht, Europa zu denken – oder angesichts neuer Herausforderung neu zu denken –, gilt es zu berücksichtigen, dass die Vorstellung eines Europa ein diskursives Konstrukt ist, das seine Bedeutung nicht zuletzt daraus zieht, was wissenschaftliche Disziplinen wie die Philosophie über „Europa“ sagten bzw. zu sagen berufen wurden, wie sie seine „kulturellen Grenzen“ bestimmten, wie sie sein Verhältnis zu anderen Traditionen thematisierten etc.
Konkret genommen, d.h. im Hinblick auf die aktuelle Erweiterung der EU und die Diskussionen darüber, erscheint es vor diesem Hintergrund angebracht, folgende Fragen zu stellen: Welchen Beitrag vermögen die neuen Mitgliedsländer der Union in Bezug auf ein erneuertes Bedenken der kulturellen Tradition(en) Europas zu liefern? Welche Vorstellungen von Europa und seiner Vergangenheit bzw. Zukunft bringen jene mit, die ein halbes Jahrhundert lang gezwungen waren, „Europa“ gewissermaßen von außen zu betrachten? Und auch der folgenden Frage, die angesichts der gegenwärtigen Aushöhlung sog. „europäischer Kernwerte“ durch die neoliberale Ideologie besonders dringlich erscheint, soll nicht ausgewichen werden: In welchen Ländern ist möglicherweise ein spezifischer Rest des marxistischen Erbes lebendig geblieben, dessen gesellschaftsveränderndes Potential gewinnbringend in die aktuellen Debatten um die Herausforderung traditioneller Gesellschaften im Sog der „Globalisierung“ eingebracht werden könnte?
Um Antworten auf diese Fragen zu erarbeiten, werden im Rahmen unserer Reihe PhilosophInnen und KulturwissenschafterInnen eingeladen, die im ost- bzw. südosteuropäischen Raum tätig sind. Ihre Vorträge werden sich mit lokalen Diskursen bzw. Wissensformationen und Denktraditionen auseinandersetzen, um diese mit den klassisch „europäischen“ Denkformen (bzw. ihren globalistischen Ausprägungen) zu konfrontieren. Ziel dieser weit gefassten Themenvorgabe ist es, dem Publikum alternative Deutungsvorschläge aktueller gesellschaftlicher Probleme zu erschließen. Dass dies eine dringende Notwendigkeit darstellt, wird gegenwärtig angesichts der kaum zu leugnenden Tatsache dringlich, dass das Versagen unseres politischen Umgangs mit Fragen etwa der Interkulturalität und des religiösem Fundamentalismus vielfach auf ein theoretisches Tiefenprofil der Moderne zurückzuführen ist, das sich seiner eurozentristischen Einseitigkeiten nicht hinlänglich bewusst ist. Anderen Verstehensweisen und den von ihnen entwickelten Lösungsmodellen Aufmerksamkeit zu widmen, könnte es dagegen erlauben, das europäische Selbstverständnis in einem produktiven Sinne herauszufordern: Damit nämlich zeichnet sich die Möglichkeit ab, „unser“ Selbstverständnis nicht nur in seiner vielfach vergessenen Genese thematisch zu machen, sondern vielmehr noch es in seinem grundsätzlich offenen Projektcharakter positiv zu denken.
Übergreifend betrachtet verfolgt der Vortragszyklus mehrere Intentionen: Zum einen soll er es dem Wiener Publikum ermöglichen, das eigene Wissen über die kulturelle Produktion der Nachbarländer zu erweitern; zum Zweiten möchte er ein Diskussionsforum etablieren, in dem ForscherInnen verschiedener Disziplinen im Hinblick auf allgemein bedeutsame Fragestellungen miteinander in Kontakt kommen; zum Dritten möchte er der Stadt Wien neue Möglichkeiten eröffnen, ihre privilegierte Lage im Kulturaustausch zwischen Ost und West wahrzunehmen und daraus im Hinblick auf mögliche grenzübergreifende Initiativen „Kapital“ zu schlagen.
2. Inhaltliche und Organisatorische Rahmenbedingungen
Die Vortragsreihe hat es zum Ziel, die Vielfalt von Interaktionen, die zwischen lokalen Traditionen und europäischen bzw. „globalen“ Denkströmungen statthat, zu reflektieren. Zu diesem Zweck werden insbesondere mittel‑, ost- und südosteuropäische ForscherInnen eingeladen, die in ihren Vorträgen einen Eindruck der möglichen Breite wie Spezifik solcher Begegnungen von Tradition und Kontemporalität geben sollen. Neben bekannten Philosophen wie etwa G. Agamben und S. Žižek sollen v.a. junge ForscherInnen, deren wissenschaftliche Biographie ein Interesse an solchen Bewegungen zwischen den „eigenen“ Traditionen und „fremden“, sog. globalen Fragen verrät, eingeladen werden.
Aufgrund der vorliegenden, bereits erprobten Kooperationen mit dem IWM sowie dem Depot stehen für die geplanten Vorträge mit anschließender Diskussion zwei Orte zur Verfügung, die im wissenschaftlichen Netzwerk Wiens Tradition lange haben und es erlauben, ein breites Publikum anzusprechen.
3. Vorträge 2004-200
10. Juni 2003 Igor Pribac (Rijeka/Ljubljana), Vortrag (Pilotvortrag)
15. April 2004 Tat’jana Schtschytzowa (EHU Minsk), Vortrag am IWM
14. Oktober 2005 Dimitri Ginew (Universität Sofia), Vortrag am IWM
17. November 2005 Lino Veljak (Universität Zagreb), Vortrag am IWM
15. Dezember 2005 Iwajlo Ditschew (Sofia), Vortrag am IWM
9. März 2006 Ciprian Mihali (Universität Cluj-Napoca), Vortrag am IWM
16. Jänner 2007 Alexej Pensin (Universität Moskau) Vortrag in der DomL
23. Jänner 2007 Endre Kiss (ELTE Budapest) Vortrag in der DomL
10. Mai 2007 Václav Bělohradský (Universität Terst, Prag) Vortrag in der DomL
26.Juni 2007 Žarko Paic (Universität Zagreb) Vortrag in der DomL
12. November 2007 Oxana Timofeeva (Neue literarische Rundschau, Moskau) Vortrag in der DomL
19. Jänner 2008 Walter Seitter (Universität Wien) Vortrag in der DomL
4.Februar 2008 Chen Hsueh-i (Universität Wien) Vortrag in der DomL
18. Februar 2008 T. G. Miklós (Ungarische Akademie der Wissenschaften, Budapest) Vortrag in der DomL
2. Juni 2008 Joachim Becker (WU Wien) Vortrag in der DomL
9. Juni 2008 Artemij Magun (Universität St.Petersburg) Vortrag in der DomL
9. Juli 2008 Otto Bauer Symposium (Endré Kiss, Peter Ulrich Lehner, Hartmut Rüdiger Peter, Axel Rüdiger, Richard Saage, Ernst Hanisch, Wolfgang Maderthaner) Vorträge in der DomL
17. November 2008 Lucian Blaga Symposium ( Nicolai Staab und Florin Oprescu) Vorträge in der Doml
24. November 2008 Jolán Orbán (Universität Pécs) Vortrag in der DomL
1. Dezember 2015 Endre Kiss (Lehrstuhl für Philosophiegeschichte der Philosophischen Fakultät der Universität Eötvös in Budapest) Vortrag in der DomL
22. November 2015 Walter Gartler ((Bocairente)
22. März 2016 Richard Sťahel (Universität Konstantins des Philosophen in Nitra, Vortstand des Institutes für Philosophie) Vortrag in der DomL
10. Mai 2016 Alice Koubová (Tschechische Akademie der Wissenschaften, Institut für Philosophie) Vortrag in der DomL
21. November 2017 Ľuboš Blaha (Slowakische Akademie der Wissenschaften, Institut für Politikwissenschaften) Vortrag in der DomL
30. November 2017 Peter Mihajlovič (Philosophische Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava) Vortrag in der DomL
2. Oktober 2018 Elisa Freschi (Universität Sapiensa in Rom) Vortrag in der DomL
9. Mai 2019 Lenka Ovčáčková (Tschechische Akademie der Wissenschaften, Institut für Philosophie)
10. Dezember 2019 Danijela Lugarić (Institut für ostslawische Sprachen und Literaturen und Vorsitzende des Instituts für Litera-turwissenschaft an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Zagreb) Vortrag in der DomL
3. Weitere KandidatInnen
Giovanni Leghissa (Universität Udine) April 2007, wurde 1964 in Triest geboren und studierte in Triest, aber auch in Deutschland und Österreich. Später unterrichtete er als Gastprofessor am Institut für Philosophie in Wien und am Italienischen Institut für Philosophie in Neapel. G.L. ist Redakteur der Zeitschrift „aut aut“, beschäftigt sich mit Philosophie („L’ evidenza impossibile Saggio sull’ immaginazione in Husserl“ LINT Trieste 1999) und mit verschiedenen Aspekten des rezenten Diskurses über Identität („Il gioco dell’ identità. Differenza, alterità rappresentazione“ Mimesis, Milano 2005) und Differenz. (“Il dio mortale. Ipotesi sulla religiosità moderna” Medusa, Milano 2004) Er betreute die Herausgabe der Werke Derridas, Blummenbergs und Husserls. Zur Zeit unterrichtet er Philosophie der Wissenschaft an der Universität Udine. Seinen Untersuchungen sind auf die Formulierung einer kritischen Epistemologie der Humanwissenschaften gerichtet.
Žarko Paić (TTF Zagreb) Juni 2007, wurde 1958 in Kutina geboren. Studierte an der Philosophischen Fakultät der Universität Agram (Zagreb). Arbeitete als Bibliotheksleiter in Ivanić-Gradu und seit 2002 unterrichtet er Soziologie der Kultur und Ästhetik an der Textil-Technologischen Fakultät in Zagreb. Chefredaktuer der Zeitschrift für Literatur, Kunst und Wissenschaft Tvrđa und stellvertretender Chefredaktuer der Zeitschrift Europski glasnik. Letzte Publikationen: Politika identiteta: kultura kao nova ideologija (Antibarbarus, Zagreb 2005) & Plemenski zavjet krvi (Plima, Ulcinj 2005)
Bacsó, Béla (Budapest) Oktober 2007, Universitätslehrer, intézetvezető, intézeti igazgató bacso@emc.elte.hu Az ELTE-n végzett 1977-ben magyar és esztétika szakon. Kandidátusi (PhD) fokozatát 1992-ben, akadémiai doktorátusát (DSc) 2001-ben szerezte meg a Magyar Tudományos Akadémián. 2003-ban habilitált. A Színháztudományi Intézetben dolgozott 1977 és 1979 között. 1984-től az ELTE Esztétika Tanszékének oktatója, 1994-től docens, 2005 óta egyetemi tanár; 1997-ben tanszékvezetővé, 2000-ben intézetigazgatóvá nevezték ki. Kutatási területe: filozófiai hermeneutika Legutóbbi könyvei:
"Az eleven szép" [Das lebendige Schöne] (Budapest 2006)
Kiállni a zavart. (Budapest, 2004)
Írni és felejteni. (Budapest, 2001)
"Mert nem mi tudunk..." (Budapest, 1999)
Die Unvermeidbarkeit des Irrtums. Essays zur Hermeneutik. (Cuxhaven-Dartford, 1997)
B.B. is professor and chair of Aesthetics at Eötvös Loránd University in Budapest (Hungary).He has translated Heidegger, Gadamer, etc. into Hungarian. His Hungarian language publications include The Art of Understanding and Understanding Art(1989); Publikationen: Hermeneutical Essays(1994); The Shadow of the Word: Understanding Paul Celan's Poetry (1996), "Because it is not us that know..."(1999), Writing and Forgetting (2001), as well as a colletion of essays in German, Die Unvermeidbarkeit des Irrtums. Essays zur Hermeneutik Junghans Cuxhaven-Dartford 1997. Recent publications: The Will to Truth in: Nietzsche, Epistemology and Philosophy of Science; Nietzsche and the Sciences II. ed. Babette E.Babich Kluwer Ac. P. 1999., and "Wille zur Wahrheit" als Kunst der Interpretation in.
Heftrich, Urs wurde 1961 in Freiburg i.Breisgau geboren; Studium in Heidelberg, Prag und Moskau; Dissertation „Otokar Březina - Zur Rezeption Schopenhauers und Nietzsches im tschechischen Symbolismus“ (1992); „Nietzsche v Čechách. Z nemeckého originálu „Nietzsche in Böhmen“ přeložila Věra Koubová. 94 S., br., Verlag Hynek, Prag 1999
Jaromir Brejdak, Uniwersytet Szczeciński, Instytut Filosofii i Politologii, Systemtheoretiker, Philosophie der Literatur; Mitglied des „nord- und osteuropäisches Forums für Philosophie“, Publikationen „Philosophia Crucis. Heideggers Beschäftigung mit dem Apostel Paulus“ (1996), Jaromir Brejdak / Reinhold Esterbauer / Sonja Rinofner-Kreidl / Hans Rainer Sepp (Hrsg.) Phänomenologie und Systemtheorie. ? Ort ? Jahr
Kebuladse, Wachtang Kandidat der philosophischen Wissenschaften, Lektor der Kiewer Nationalen Universität, wissenschaftlicher Sekretär der Ukrainischen phänomenologischen Gesellschaft, Übersetzer, Herausgeber.
Kiss, Endre (Budapest) geb. 1947 in Debrecen, Professor am Lehrstuhl für Philosophiegeschichte der Philosophischen Fakultät der Universität Eötvös Loránd (Budapest). Humboldt-Stipendiat, mehrere Gastprofessuren. Zahlreiche weitere deutsch-, englisch- und französisch-sprachige Publikationen vor allem über Nietzsches Philosophie, den klassischen deutschen Idealismus, aus dem Gebiet der Philosophie- und Ideengeschichte Österreich-Ungarns, sowie aus dem umfassenden und interdiszplinär zu bearbeitenden Gebiet der Sozialphilosophie des postkommunistischen Phänomens.Ausgewählte Buchveröffentlichungen: Der Tod der k.u.k. Weltordnung in Wien, Wien - Köln - Graz, 1986; Studien über die österreichische Philosophie, Cuxhaven - Dartford, 1995, Against New Metaphysics, Cuxhaven - Dartford, 1996, Zur Rekonstruktion der präsentistischen Rationalität Mittel-Europas. Cuxhaven-Dartford, 1998; Herausgeber von: Friedrich Nietzsche und die globalen Probleme unserer Zeit (Cuxhaven-Dartford, 1997), sowie Mitherausgeber von: Friedrich Nietzsche, die Postmoderne und was danach kommt, Cuxhaven-Dartford, 2000.
Kukulin, Ilja W. wurde 1969 geboren, Literaturwissenschaftler, der die Rezeption Derridas in Russland wesentlich vorangetrieben hat, schreibt in ”Новое литературное обозрение“ [Neue literarische Rundschau], "Вопросы литературы" [Fragen der Literatur], "Знамя" [Banner], 2002 erster Stipendiat der Russischen Akademie der Wissenschaften für junge Literaten
Magun, Artemij V. wurde 1974 geboren und ist politischer Philosoph, unterrichtet an der Fakultät für Politikwissenschaften und Soziologie der Europäischen Universität (St. Petersburg) und am Smolny College der freien Künste. Publikationen zu Benjamin, Derrida, Agamben und dem russischen Kreis um W.A. Podoroga.
Noras, Andrzej J. Instytut Filozofii Uniwersytet Szląski unterrichtet am Lehrstuhl in Katowice und beschäftigt sich mit der deutschsprachigen Philosophie (?); ein Forschungsschwepunkt ist Neukantianismus
Novosád, František (Bratislava/Pozsony/Pressburg)
Pensin, Alexej (St. Peterburg) geboren in Nowgorod 1974. Aspirant des Laboratoriums analytischer Anthropologie des Instituts für Philosophie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Lebt in Moskau. Zahlreiche Publikationen in den Zeitschriften „Критическая Масса“, „Что делать“ und Begründer der gleichnamigen Gruppe.
Salecl, Renata 1962 in Slowenien geboren, studierte Philosophie und Soziologie. Sie arbeitete als Gastprofessorin in New York, Michigan und Berlin, war Mitglied am Berliner Wissenschaftskolleg und veröffentlichte mehrere Bücher. Renata Salecl lebt in Ljubljana, wo sie am Institut für Kriminologie der juristischen Fakultät forscht., aus den lacanianischen Zirkeln in Ljubljana.
Szigeti, Attila wurde 23. Juni 1973 in Tîrgu Mureş (Neumarkt) Rumänien geboren. 1987-1991 Studium in Tîrgu Mureş, Doktorat 1991-1996 in Cluj-Napoca abgeschlossen mit der Dissertation „The Other and the language in the philosophy of Emmanuel Levinas.” Postgraduate Studium in Cluj “Incarnation and intersubjectivity at E. Husserl” (1996/97) und in Paris an der Sorbonne “Ethik und Ontology bei Emmanuel Levinas”.
Tichanov, Galin (Manchester) unterrichtet an der Universität Lancaster Vergleichende Literaturwissenschaft, Dissertation in Sofia (1996) und in Oxford (1998), zur Zeit schreibt über das Vermächtnis der Romantik im deutschen Denken des 20. Jahrhunderts, arbeitet an einem Band der Mitglieder des Bachtin-Zirkels und an einem Band über die Arbeit Gustav Späts.
Žižek, Slavoj wurde 1949 geboren, ist Professor für Philosophie an der Universität Ljubljana, Slowenien. Seine Arbeiten gehen von der Psychoanalyse Lacans aus, deren subversives Potential sie radikal umzusetzen suchen. Jüngste Veröffentlichungen in deutscher Sprache: „Die Tücke des Subjekts“ (Frankfurt a. M. 2001), „Die Revolution steht bevor. Dreizehn Versuche über Lenin“ (Frankfurt a. M. 2002). „Plädoyer für die Intoleranz“ (2., überarb. Auflage, Wien 2003) und „Der zweite Tod der Oper“ (2003). „Die Puppe und der Zwerg. Das Christentum zwischen Perversion und Subversion“ (2003), „Iraq: The Borrowed Kettle“ London 2004
Orbán, Jolán Univ.-Prof. geb. am 7. Februar 1962 Csíkszereda (Rumänien).
Literaur – und Kunsttheoretikerin, Philosophin, Wissenschaftlerin, Übersetzerin, Autorin.
Universitätsprofessor an der Universität PTE (Pécs/Ungarn): Lehrstuhl Moderne Literaturgeschichte und Literaturtheorie.
Mitglied der Ungarischen Philosophischen Gesellschaft, der Ungarischen Philologischen Gesellschaft, Vorsitzender der PAB, Fachausschuß der Sprache und Literatur, Arbeitsausschuß Literaturtheorie.
Mitglied der Ungarisch – Deutschen Philosophischen Gesellschaft und COS, CIEH (Paris, Sorbonne III).
Becker, Joachim seit 1997: Redakteur des Kurswechsels, 2001: Habilitation in Volkswirtschaftstheorie und –politik, 1988: Doktorat in Politikwissenschaft, 1984: Diplom-Volkswirt. Forschung: Entwicklungsökonomie, Regulationstheorie, Staatstheorie, Regionale Integration, Mercosur.
Seitter, Walter. Geboren am 12. Dezember 1941 in St. Johann in Engstetten. 1960 bis 1968 Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte in Salzburg und München (bei Max Müller, Reinhard Lauth, Wolfgang Stegmüller, Eric Voegelin, Hans Sedlmayr). 1969 bis 1970 Studienaufenthalt in Paris (bei Jacques Lacan und Michel Foucault). Seit 1972 Übersetzung und Herausgabe verschiedener Werke von Michel Foucault. 1975 bis 1984 Assistentenzeit und Habilitation an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule zu Aachen. Seit 1979 Mitherausgeber von Tumult Schriften zur Verkehrswissenschaft. Seit 1985 Lehre der Kommunikationstheorie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. 1989 Mitgründung der Neuen Wiener Gruppe (Lacan-Schule) und Leitung der Sektion Ästhetik.
Chen Hsueh-i. Studium der Philosophie, Anglistik, Romanistik und
Japanologie an der Universität Wien; Forschungsschwerpunkt: Interkulturell
orientierte Philosophie, Philosophien der Differenz.
Staab, Nicolai. Geboren 1977 in St. Ingbert. Studium der Religionswissenschaft und Soziologie an der Universität Tübingen mit den Schwerpunkten Religionsgeschichte Südosteuropas und Identitätstheorien. 2004 DAAD-geförderter Rechercheaufenthalt in Rumänien zur Anfertigung der Magisterarbeit mit dem Titel „Die unierte Kirche in Rumänien 1948-1989“. 2005 Abschluss als Magister Artium in Tübingen. Seit Oktober 2006 Doktorand im Fach Religionswissenschaft am Lehrstuhl für Orthodoxes Christentum der Philosophischen Fakultät an der Universität Erfurt. Wohnhaft in Erfurt, Deutschland.
Timofeeva, Oxana. Philosophin, arbeitet bei der Neuen Literarischen Rundschau (Novoe literaturnoe obozrenie)schreibt auch in der Kritischen Masse (Kritičeskaja massa), im Blauen Diwan (Sinij divan).
Peter Ulrich Lehner. Geboren 1941. Autodidakt, arbeitete 45 Jahre in einem gemeinwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen, zuletzt viele Jahre in der historischen Grundlagenforschung. Seit sieben Jahren im Ruhestand. Seine Buchbeiträge umfassen Beiträge zur Theorie des Sozialismus, geschichts-wissenschaftliche Arbeiten zur Arbeiter/innenbewegung, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur Gemeinwirtschaft und zum Versicherungswesen.
Hartmut Rüdiger Peter. geb. am 13. Juni 1958 in Jena, 1977-1982 Studium der Geschichte in Halle/Saale und Krasnodar/ Sowjetunion, 1982 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte in Halle, 1986 6 Monate Studienaufenthalt in Leningrad und Moskau, 1987 Promotion „Die sowjetische Historiographie zur Geschichte der internationalen Sozialdemokratie zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg, Hauptlinien ihrer Entwicklung bis Mitte der achtziger Jahre“, 1987-2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Geschichte Halle, 1997, 1999, 2000 Archivstudien in Stanford, New York, Amherst/Mass. 2000-2008 Archiv- und Konferenzaufenthalte in Moskau, St. Petersburg, 2000-2004 Projekt mit Mitteln der VW-Stiftung „Schnorrer, Verschwörer, Bombenwerfer“? Studenten aus dem Russischen Reich an deutschen Universitäten vor dem Ersten Weltkrieg. Interkulturelle Begegnungen im akademischen Raum und ihre Bedeutung für die Formierung von Fremd- und Feindbildern“
Axel Rüdiger. Jg. 1964; Dr. phil.; Studium der Geschichtswissenschaft, der Politischen Ökonomie und der Pädagogik; Forschungsstudium am Institut für Politikwissenschaft der Martin-Luther- Universität Halle/Saale; 1994-1998 wiss. Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung in Halle; 1999 Dr. phil. mit einer Dissertation über die Geschichte der halleschen Staatswissenschaft im 18. Jh., 1999-2002 wiss. Mitarbeiter, seither wiss. Assistent am Institut für Politikwissenschaft, Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Halle/Saale; Studienaufenthalte an der University of Essex; Mitarbeit am International Ideology and Discourse Analysis Network.
Richard Saage. Prof. Dr. phil., Dr. disc. pol. habil. i. R. war von 1992 bis 2006 Inhaber des Lehrstuhls «Politische Theorie und Ideengeschichte» am Institut für Politikwissenschaft der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Er ist seit 1998 Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Beiratsmitglied in der Nicht-Regierungs-Organisation Komitee für eine Demokratische UNO. Seine Forschungsinteressen liegen schwergewichtig im Bereich der Erforschung der Sozialutopie. Wichtige Veröffentlichungen: Das Ende der politischen Utopie?, Frankfurt/M. 1990: Suhrkamp; «Hat die politische Utopie eine Zukunft?» (Hg.), Darmstadt 1992: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; Eigentum, Staat und Gesellschaft bei Immanuel Kant, BadenBaden 19942: Nomos; Faschismustheorien, BadenBaden 19974: Nomos; Utopieforschung: Eine Bilanz, Darmstadt 1997: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; Innenansichten Utopias: Wirkungen, Entwürfe und Chancen des utopischen Denkens, Berlin 1999: Duncker & Humblot; Politische Utopien der Neuzeit, Bochum 2002: Dieter Winkler; Utopische Profile, 4 Bde., Münster, Hamburg 2001‒2003: Lit; Demokratietheorien, Wiesbaden 2005: Verlag für Sozialwissenschaften; Elemente einer politischen Ideengeschichte der Demokratie: historisch-politische Studien, Berlin 2007: Duncker & Humblot; Faschismus: Konzeptionen und historische Kontexte, Wiesbaden 2007: Verlag für Sozialwissenschaften.
Ernst Hanisch. ao.Univ.-Prof. i.R., geb. am 16. Jänner 1940 in Thaya, NÖ, 1959 - 1964 Studium der Geschichte und Germanistik in Wien, Dissertation „Stefan George, sein Kreis und der Nationalsozialismus“, 1964 - 1965 Stipendiat der Fritz-Thyssen-Stiftung am Internationalen Forschungszentrum in Salzburg, 1965 - 1967 Stipendiat des Theodor-Innitzer-Studienfonds ebendort, ab 1967 Assistent am Historischen Institut der Universität Salzburg bei Prof. Dr. Erika Weinzierl, 1977 Universitätsdozent und seit 1979 Ao.Prof. für Neuere Österreichische Geschichte, seit 2005 im Ruhestand. 1974 Leopold-Kunschak-Preis, 1975 Franz-Rehrl-Preis, 1977 Theodor-Körner-Preis, 1979 Sandoz-Preis, 1995 Ludwig Jedlicka-Gedächtnispreis, 1996 Karl von Vogelsang Staatspreis, 2002 Kardinal Innitzer-Würdigungspreis. Bücher: Konservatives und revolutionäres Denken. Deutsche Sozialkatholiken und Sozialisten im 19. Jahrhundert.- Wien, Salzburg 1975. Karl Marx und die Berichte der österreichischen Geheimpolizei.- (= Schriften aus dem Karl-Marx-Haus, H. 16) Trier 1976. Die Ideologie des politischen Katholizismus in Österreich 1918-1938.- Wien, Salzburg 1977. Der kranke Mann an der Donau. Marx und Engels über Österreich.- (Veröffentlichungen des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung.) Wien, München, Zürich 1978. Der lange Schatten des Staates. Österreichische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert 1890-1990.- Wien 1994.
Geschichte der Österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert, Wien 2002 (gem. mit Ernst Bruckmüller). Männlichkeiten. Eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts, Wien 2005.
Wolfgang Maderthaner. Dr., Univ. Doz., Historiker und Kulturwissenschaftler, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung in Wien. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Kultur- und Sozialgeschichte, Urban Studies und Urbane Anthropologie, Massen- und Popularkultur, Cultural Studies/historische Kulturwissenschaften, Theorie der Moderne, Fordismus/Postfordismus, Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie der Geschichtswissenschaften. Derzeit Leitung eines FWF-Forschungsprojektes zur Biographie Emma Adlers Zu den Schwerpunktthemen und Forschungsfeldern zahlreiche Publikationen in insgesamt acht Sprachen. Zuletzt: Kultur Macht Geschichte. Studien zur Wiener Stadtkultur in 19. und 20. Jahrhundert, Münster/Wien 2005; Die Selbstabschaffung der Vernunft, Die Kulturwissenschaften und die Krise des Sozialen, Wien 2007; Unruly Masses. The Other Side of Fin de Siècle Vienna, New York/Oxford 2008.
Florin Oprescu. geboren 1977, promovierte 2005 und unterrichtet derzeit an der West-Universität in Timişoara rumänische Literatur mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert. Sein Buch Model şi cataliză în lirica românească modernă wurde 2007 auf dem Lucian-Blaga-Festival in Cluj-Napoca ausgezeichnet, im Jahr zuvor erhielt er für seine Arbeit zu Blaga den von der Societatea Culturală „Lucian Blaga“ in Cluj-Napoca verliehenen Liviu-Petrescu-Preis.
Francesco Tava (Milano), arbeitet als Teaching Assistant & Research Associate an der Universität in Mailand,
Evgenij Dobrenko (Moskau) ist Philologe, Kulturwissenschaftler, Filmforscher und Autor zahlreicher Arbeiten zur sowjetischen Kultur der Stalinzeit, wie etwa: Metapher der Macht. Literatur der stalinistischen Epoche unter historischen Aspekten (Metafora vlasti. Literatura stalinskoj ėpochi v istoričeskom osveščenii, 1993), Die Formung des sowjetischen Lesers (Formovka sovetskogo čitatelja, engl. The Making of the State Reader: Social and Aesthetic Contexts of the Reception of Soviet Literature, 1997) und Die politische Ökonomie des Sozrealismus (Politėkonomija socrealizma, engl. Political Economy of Socialist Realism, 2007).
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