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Das Wochenmagazin „Slovo“ [Wort] ist unter den Wochenmagazinen und Wochenzeitungen im Wiener Becken politisch am weitesten links orientiert – vielleicht neben der tschechischen Literaturzeitung [Literární noviny]. Dass sie aus diesem Grunde in Wien und ganz Österreich in keiner Trafik zu bekommen ist, ist natürlich eine politisch unkorrekte Unterstellung. Die Nummer ist natürlich den zurückliegenden Wahlen in der Slowakei gewidmet. Feik und Hrenak meinen, dass der Wahlkampf ideologisch mehr als verwirrt gewesen war: die Linke habe auf konservative Themen gesetzt, unter liberalem Label kamen rechtsradikale ins slowakische Parlament, die schärfsten Konservativen verbündeten sich mit der national orientierten ungarischen Koalition und die Rechte trat mit einem fast linken Programm an. Blaha argumentiert, dass die Katholische Bewegung durch ihre Ablehnung mit Smer zu koalieren, sich selbst ins eigene Fleisch schneidet. Ondruš kritisiert die neue Koalition, dass sie den Euroschutzschirm nicht mittragen will. In einem Interview setzt sich die Kaschauer Politologin Marcela Gbúrová mit den Gründen für das Scheitern der Politik Robert Ficos auseinander. Synek setzt sich mit der Schulbildung in der Slowakei auseinander, die nach seiner Darstellung noch schlimmer als in Österreich sein muss. In der Außenpolitik werden die ersten Schritte David Camerons kommentiert und die gegenwärtigen Aussichten einer globalen Friedenspolitik. Ein übernommener Kommentar von Immanuel Wallerstein schwächt natürlich die Potenz des Magazins. Gibt es im Wiener Becken keine Autoren dieses Kalibers? Der Pressburger Philosoph Hohoš feiert den zwanzigsten Jahrestag der Venezuelanischen Revolution. Dem tausendjährigen Jubiläum des fünfbändigen Heilbuches ist der Beitrag von Stopka und Krno gewidmet. Italien war 1988 das erste westliche Land, das Alexander Dubček zu einem Vortrag einlud. Anlässlich eines italienischen Symposiums über Dubček und Jan Palach wird von Hruška die Haltung zum Prager Frühlings behandelt. Im Juni gab es in der Slowakei eine Retrospektive italienischer Filmklassiker, auf die uns Blaho aufmerksam macht.
Stephan Teichgräber
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