Italo Calvino wurde am 15. Oktober 1923 auf Kuba geboren, wuchs aber ab dem zweiten Lebensjahr in San Remo als Sohn eines Agrarwissenschaftlers und einer Botanikerin auf. Sein Vater arbeitete als Kurator der botanischen Gärten in San Remo. Nach dem Schulabschluss studierte er ab 1942 an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Turin. Von 1944 bis 1945 kämpfte er als Partisan in der Resistenza, danach studierte er Literaturwissenschaften in Turin. 1947 promovierte er mit einer Arbeit über Joseph Conrad.
Seit 1946 war Calvino als Lektor beim italienischen Verlag Einaudi beschäftigt und literarisch aktiv. Gefördert wurde er durch die Schriftsteller Cesare Pavese und Elio Vittorini, einen der wichtigsten Vertreter des literarischen Neorealismus. Demzufolge begann Calvino sein schriftstellerisches Schaffen mit deutlichen Bezügen zur sozialkritischen Literatur des Neorealismus. Doch bald darauf gab er Grundmustern der fantastischen Literatur den Vorzug. Sein erster Roman „Il sentiero dei nidi di ragno“ (dt. Wo Spinnen ihre Nester bauen), in dem er seine Kriegserfahrungen verarbeitet, erschien 1947. Bereits dieses Werk wurde mit dem Premio Riccione ausgezeichnet.
In vielen seiner Erzählungen aus der Zeit des antifaschistischen Widerstandes und der 1950er Jahre werden seine politischen Ansichten deutlich. In der Allegorie „Die große Flaute in den Antillen“ etwa, die im Band „Prima che tu dica ‚pronto’“ (1993, dt. Ein General in der Bibliothek und andere Erzählungen) enthalten ist, kritisierte er mithilfe des Erzählers die Unbeweglichkeit des „Partito Comunista Italiano“ (PCI, Kommunistische Partei Italiens) gegenüber der Christdemokratie im Italien des Jahres 1957. Bis in dieses Jahr war Calvino Mitglied der italienischen KP und Mitarbeiter des KP-Blatts „Unità“. Nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956 wandte er sich allerdings von der Partei ab. Von 1963 bis 1980 wohnte er als freier Schriftsteller Paris. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift „Il menabò di letteratura“.
Postum wurden von der Witwe des Schriftstellers noch einige Werke veröffentlicht, darunter unter anderen die fragmentarisch gebliebenen Erzählungen „Sotto il sole giaguaro“ (1986, Unter der Jaguar-Sonne), die die fünf Sinne des Menschen zum Thema haben sollten. Sein plötzlicher Tod unterbrach die Arbeit an diesem Zyklus. Großes Echo fand die in Deutschland 2003 veröffentlichte Essaysammlung „Perché leggere i classici“ (1991, Warum Klassiker lesen), deren Texte erstmals zwischen 1954 und 1985 veröffentlicht wurden. Italo Calvino lädt darin in seinen Aufsätzen über die Odyssee und den rasenden Roland, über Stendhal und Raymond Queneau dazu ein, ihn auf einer literarischen Entdeckungsreise zu begleiten.
Herr
Italio Calvino
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Born in:
1923
Place of Birth: Kuba
Died in: Still alive
Place of death: Italy
Country:
Italy
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