Friederike Mayröckers (84) dichterisches Werk wuchert seit gut fünf Jahrzehnten allseitig aus: Die Flügel der Ausdruckskraft weithin ausspannend, verwebt die Wienerin alogische Traumnotate zu berückenden Bilderfolgen. Über viele Schaffensjahre hinweg waren Mayröckers Gedichte Gelegenheitsprodukte im besten Sinn des Wortes. Das Ingenium der Autorin schien auf Epiphanien angewiesen. Ihre spinnwebfeinen Texte waren Sammlungen von Sprachoffenbarungen: Sanfte "Verrückungen" des Alltagssinns schufen semantische Bedeutungshöfe von blendender Strahlkraft und hoher Suggestivität...
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