Sommerschlössl Hv?zda zeigt eine Ausstellung "Der Weg auf den Parnass"
Als ob die ganze moderne Kunst bei uns im Wirtshaus entstanden sei. So könnte es wenigstens beim Blick auf die spielerische Exposition, die die Gedenkstätte für nationales Schrifttum (Památník národního písemnictví) in den Räumen des Sommerschlössls "Hv?zda" veranstaltet hat, scheinen. Die Ausstellung dokumentiert die Beziehung der tschechischen Künstler zu den Gasteinrichtungen von Macha bis Hrabal.
Vor den Augen des Besuchers wird das alte Prag mit seinen Beisln, Bierstuben, Kaffeehäusern, Literatursalons, Cabarets mit seinen großartigen Gästen lebendig. In den Beisln wurden Verse geschrieben, Opern komponiert, Zeitschriften und Parteien gegründet. Das literarische Genre "Beislgschichteln" drang gerade dank der tschechischen Literaten in die Kunstgescichte.
Nach den Zeitzeugnissen lernte der Dichter Mácha seine Muse Lore Šomková beim Wirten kennen. Wenn wir den Quellen glauben können, bestellte sich Lore eine heiße Schokolade und der verwegene Dichter sprach die Worte: "Bitte, trinken Sie, Jungfrau, möge es Sie angenehm erwärmen." Ignát Hermann oder Jan Neruda gingen lieber als zu den Mädchen zu Banketten. Ihren Hafen fanden sie in der Wirtschaft "U Ježíška" (Zum Jesuslein), wo u.a. die Kulturzeitschriften "Kv?ty " und "Lumír" das Licht der Welt erblickten. Den Einschank "U Modrého hroznu" (Zur blauen Traube)auf dem Obstmarkt liebten auch die Musiker. Dort saßen die Komponisten Carl Maria von Weber und Mozart (aber nicht zusammen), der hier angeblich seinen Don Giovanni zu Ende schrieb.
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