Dichtung und Wahrheit
Arno Geiger und Thomas Glavinic lesen am Freitag im Salzburger Literaturhaus
Gleich zwei Shootingstars der heimischen Literaturszene lesen am Freitag aus ihren 2007 bei Hanser erschienenen Büchern. Der 39-jährige gebürtige Vorarlberger Arno Geiger schaffte 2005 mit der Familiensaga "Es geht uns gut" den Durchbruch, letztes Jahr legte er mit "Anna nicht vergessen" seinen ersten Erzählband vor. Weil "ein glückliches Leben keinen Roman ergibt" (Geiger), behandelt der zwischen Wien und Wolfurt pendelnde Autor das Thema Scheitern: zwölf Geschichten rund um Liebesdesaster, unerfüllte Träume und unglückliche Existenzen, die jeglichen Glauben an positive Veränderungen verloren haben.
In Selbstironie übt sich Thomas Glavinic. Sein Roman "Das bin doch ich" kreist um einen 35-jährigen Autor namens Thomas Glavinic, um dessen Befindlichkeiten, Ängste und Schwächen. Dieser Akt der Selbstentblößung erlaubt dem Erzähler, die Unzulänglichkeiten des übrigen Kulturbetriebspersonals, dessen Namen nur geringfügig geändert wurden, aufzudecken. Wobei sich Dichtung mit Wahrheit mischt. Oder, Herr Glavinic?
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