Literarischer Lenz in Centrope 2016
Die Dokumentationsstelle für ost-und mitteleuropäische Literatur lädt ein
Literarischer Lenz in Centrope IX
Ein Literarturfestival 19-20 Mai 2016
Theater Brett
Münzwardeingasse 2
1060 Wien
19.00 Eröffnung
Moderation: Ludvík Kavín, FaBiola Eröd und Julia Pacal
Interpreten: Lea Kern, Anna Gromova, Fabiola Eröd, Ursula Demling, Elena Müller
19.30 Veronika Šikulová (Modra/Pezinok) „ Miesta v Sieti“ [Orte im Netz]
20.00 Thomas Sautner „Das Mädchen an der Grenze“ (Wien)
20.30 Nadine Kegele „Hinter dem Gesetz“ (Wien)
21.00 Edina Szerven (Budapest) „Kinderszenen: Tárnaszentelés” [Kinderszenen: Stolleneinweihun] "Munkanéven ember" [Arbeitstitel Mensch]
21.30 Egyd Gstätter (Wien/ Klagenfurt) "FReudenhaus" [podnik]
22.00 Buffet
19.00 Alfred Komarek „Mein Weinviertel“ (Wien)
19.30 Adam Borzič (Praha) „Orfické linie“ [Orpheische Linien]
20.00 Petra Soukopová (Praha) "Středečný večer“ [Mittwochabend]
20.30 Reka Mán-Várhegyi (Budapest) „Ezen az emeleten csak nők laknak“ [Auf dieser Etage leben nur Frauen]
21.00 Michal Habaj (Bratislava) „Caput mortuum“
21.30 Buffet
Österreich
Thomas Sautner wuchs im niederösterreichischen Waldviertel nahe der tschechischen Grenze auf und arbeitete nach dem Studium der Politikwissenschaften und der Zeitgeschichte in Wien zunächst als Journalist. 2006 erschien sein erster Roman „Fuchserde“, der im Waldviertel spielt und von den Jenischen handelt: Der Ausgrenzung und Verfolgung dieses fahrenden Volks stellt Sautner eine aus tiefer Naturverbundenheit gewachsene Lebensweisheit gegenüber. In seinem 2007 erschienenen Roman „Milchblume“ verlagert Sautner die Perspektive auf die sesshafte Bevölkerung des Waldviertels: Während der in den 1950er Jahren spielenden Handlung offenbaren sich Abgründe aus Niedertracht und Gewalt, die vor allem den als Dorftrottel geschmähten Jakob gefährden. Mit seinem fünften Buch „Waldviertel steinweich“ kehrt Sautner 2013 zurück in seine Heimat. Die Mischung aus Sagen, Anekdoten, Erzählungen, Rezepten und Essays über das Waldviertel, seine Geschichte und seine typischen „Inhaltsstoffe“ ergibt das persönliche Porträt einer Region, die zwar gern als „Kaltviertel“ geschmäht werde, aber niemanden kalt lasse. Der 2015 veröffentlichte Roman „Die Älteste“ spielt ebenfalls in der Heimat des Autors.
Egyd Gstätter studierte an der Universität Klagenfurt Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Germanistik. Schon während des Studiums begann er mit Veröffentlichungen in Zeitschriften wie „Manuskripte“, „Protokolle“ und „Literatur und Kritik“. Seit seiner Sponsion 1989 lebt er als freier Schriftsteller in Klagenfurt, wo er zahlreiche essayistische Artikel unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Die Presse, Falter und Die Furche verfasste. Besonders bekannt wurde er innerhalb Kärntens mit seinen Satiren in der Kleinen Zeitung. Als er 1993 zum Dr. phil. promoviert wurde, folgten weitere Zeitungsbeiträge in österreichischen Tageszeitungen wie Der Standard und Kurier. Darüber hinaus schrieb und gestaltete er Features für die Österreichischen Radioprogramme Ö1 und Radio Kärnten.
Nadine Kegele geb. 1980 in Bludenz/Vorarlberg, lebt in Wien. Bürolehre, zweiter Bildungsweg, Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Gender Studies. Arbeiten als Nacht-/Sekretärin, Finanzassistentin, Mediaplanerin, Versandhelferin, Korrektorin, Lektorin. Publikumspreis Bachmann-Wettbewerb 2013, LCB Aufenthaltsstipendium 2014, Bayerische Akademie des Schreibens 2015/2016. Schriftstellerin (Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause, Czernin 2014), Dramatikerin (Wälderweiberwut, Theater Kosmos, Wien 2015), Herausgeberin (Hinter dem Gesetz, Luftschacht 2015). Ausbildung zur zertifizierten Basisbildungstrainerin. Ehrenamtliche Deutsch-Nachhilfe für die Volkshilfe Wien.
Alfred Komarek besuchte in Bad Aussee das Gymnasium und begann schon während seines Jus-Studiums (wo er bei Hans Lentze am Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte mitarbeitete) Glossen und Reportagen für Zeitungen und später Texte für das Radio zu verfassen. Er versuchte dabei das geschriebene Wort den Anforderungen des Hörfunks anzupassen. Fünf Polt-Romane und die ersten zwei Käfer-Romane wurden bisher von ORF und ARTE für das Fernsehen verfilmt. Alfred Komarek textete auch für verschiedene Sängerinnen, darunter für Edita Gruberová und unter dem Namen Alfred Schilling für Anikó Benkö das erfolgreiche Lied „Sag zum Leben ja“.
Slowakei
Veronika Šikulová (Pezinok/Modra), geb. 15. März 1967 in Modra, studierte Publizistik an der Philosophischen Fakultät der Comenius Universität in Bratislava. Sie begann als Journalistin und veröffentlichte ihre ersten Prosatexte in literarischen Zeitschriften und in der Anthologie für jungen Autoren „Druhý dych“ [Der andere Atem] (1985). Ihr Debut war das Buch „Odtiene“ [Schattierungen] (1997) und weiters schrieb sie die Prosabände „Z obloka“ [Aus dem Fenster] (1999), „Mesačná dúha“ [Der Mondbogen] (2003), „Domček jedným ťahom“ [Das Häusel in einem Zug] (2009), „Miesta v sieti“ [Städte im Netz] (2011), „Diera do svetra“ [Das Loch im Pullover] (2012), „Freska v dome“ [Fresken im Haus] (2014), „Medzerový plod“ [Die Frucht der Lücke] (2014) (Quelle: Anasoft)
Michal Habaj (Bratislava), Michal Habaj ist ein Lyriker und Literaturwissenschaftler. Er wurde 1974 in Bratislava geboren und studierte slowakische Sprache und Literatur. Er schloss sein Doktorats Studium am Institut für Slowakische Literatur an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften ab, wo er auch zur Zeit beschäftigt ist. Habaj ist der Autor der Monographien „Druhá moderna“ [Die andere Moderne] (Bratislava 2005) und „Model človeka a sveta v básnickom diele Jána Smreka“ [Das Modell des Menschen im lyrischen Werk Ján Smreks] (Bratislava 2013). Zu seiner Lyrik zählt: „Michal Habaj uvadza...“ [Michal Habaj führt ein...] (Bratislava 1997), „Gymnazistky. Prázdniny trinásťročnej“ [Gymnasiastinnen. Ferien einer Dreizehnjährigen] (Banská Bystrica 1999), „Korene neba. Básne z posledného storočia“ [Himmelswurzeln. Gedichte aus dem letzten Jahrhundert] (Banská Bystrica 2000), „Básne pre mŕtve dievčatá“ [Gedichte für tote Mädchen] (Banská Bystrica 2003) „Pas de deux“ (erschien unter dem Pseudonym Anna Snegina) (Bratislavva 2003) „Basne zo pozostalosti“ [Gedichte aus dem Nachlass] (auch unter dem Pseudonym Anna Snegina) (Bratislava 2009) „Emergency entrance/ Nudzový východ“ [Notausgang] (o.O. 2009), „Márnivé bubliny“ [Eitle Bläschen] CD (o.O. 2009) and Michal Habaj (Bratislava 2012), ist in der Anthologie „Päť krát päť. [Fünf mal fünf.] Antológia súčasnej slovenskej poezie. [Anthologie gegenwärtiger slowakischer Lyrik] (Bratislava 2012) vertreten. Caput mortuum. (Bratislava 2015) Er ist einer der Co-Autoren des Experimental-Lyrik Projekts Generator-X: Generator X: Nebula. Banská Bystrica 1999 und Generator X_2: Generator X_2: New Codices. Bratislava 2013. Er ist auch einer der Co-Autoren des Internationalen Projekts „The European Constitution in Verse“ (Brussels, 2009). Seine Lyrik wurde auch in viele andere Anthologien und Sammelbände aufgenommen. (Quelle: Versopolis)
Ungarn
Edina Szvoren wurde 1974 in Budapest im siebten Bezirk geboren; der Vater war bei Theatern als Kunstmöbeltischler angestellt, die Mutter ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin auf dem Gebiet der Soziologie tätig (früher: Schauspielerin, später: als Logopädistin). E.Sz. studierte Musik an der Béla-Bartók-Musikschule und schloss 1998 ihr Lehramtsstudium für Musik an der „Franz-Liszt-Musikakademie ab; seit 1999 unterrichtet sie Musiktheorie und Solfeggio an ihrer früheren Mittelschule. Ihr erstes Buch „Pertu“ [per Du] erschien 2010 und gewann den Sándor Bródy Preis für das beste Prosadebüt. Werk. Ihr zweites Buch „Nincs, és ne is legyen [Nichts, und es wird auch nichts werden] gewann 2015 den “Literaturpreis der Europäischen Union”. Ihr drittes Buch “Az ország legjobb hóhéra” [Der beste Henker des Landes] wurde 2015 veröffentlicht. Seit 2010 nimmt E.Sz. an Lesungen und Podiumsgesprächen teil und zwar in Budapest, Berlin, Békéscsaba, Leipzig, Kishegyes, Szigliget, Szeged und Pécs; Preise und Stipendien: Móricz-Stipendium (2009), Déry-Preis (2010), Sándor-Bródy-Preis (2011), Gundel-Kunstpreis (2011), NKA Kreativsubvention (2012), Artisjus-Preis (2013), Attila-József-Preis (2014), Literaturpreis der Europäischen Union (2015) E.Sz. lebt in Budapest in der Innenstadt, in Gazdagrét und in Újpest.
Quelle: Homepage der Autorin: http://szvorenedina.ewk.hu/eletrajz/
Reka Mán-Várhegyi wurde 1979 in Szászrégen in Siebenbürgen geboren und lebt zurzeit in Budapest. Sie hat begonnen Hungarologie zu studieren, um zu guter Letzt Ästhetik und Soziologie abzuschließen. Das Manuskript „Boldogtalanság az Auróra-telepen“ [Glücklosigkeit in der Aurora-Kolonie wurde 2013 mit dem Halstuch des Attila-Jozsef Kreises ausgezeichnet. Das Buch erschien 2014 unter den Attila-Jozsef-Kreis-Büchern, in der Serie von bisher 185 Bänden. Im selben Jahr wurde sie mit dem Peter Horvath Preis für Literaturwissenschaft ausgezeichnet und bekam das Zsigmond-Moricz-Stipendium. Sie ist weiters mit qualitativer Recherche, Redaktionsarbeit und Übersetzungen beschäftigt. Zur Zeit ist sie Redakteurin in einem Kinderbuchverlag. Prosa schreibt sie seit ihrer Kinheit,aber mit zwei zeitlicher Ausnahmen publiziert sie erst in den letzten Jahren. Ihre Texte erschienen unter anderem in „Irodalmi Szemle“ [Literarische Rundschau], „Kalligram“, „Magyar Lettre International“, „Mozgó Világ“ [Mobile Welt] und in der Zeitschrift „Asphaltstraße“.
Quelle: Homepage des Jozsef Attila Kreises http://mno.hu/grund/man-varhegyi-reka-kapta-a-jakkendo-dijat-1200548 und ungarisches Wikipedia
Tschechien
Petra Soukupová wurde 1982 in Česká Lípa in der Tschechoslowakei geboren. Im Jahr 2008 schloss sie ihr Studium der Szenaristik und Dramaturgie an der Prager Filmakademie FAMU ab. Ihr erstes Buch »K moři« [Ans Meer] wurde 2007 veröffentlicht. 2009 erschien ihr zweites Buch »Zmizet« [Verschwinden] – ein Zyklus von drei Novellen. Für ihr Debüt »K moři« wurde Soukupová mit dem Jiří-Orten-Preis für junge Schriftsteller ausgezeichnet und für den Literatur-Preis Magnesia Litera in der Kategorie Prosa nominiert. Das Drehbuch gewann den ersten Preis im Wettbewerb der Stiftung Barrandov & RWE. Für ihr Werk »Zmizet« erhielt sie den bedeutenden tschechischen Preis Magnesia Litera für das beste Buch des Jahres 2009. Ein weiteres Drehbuch, basierend auf ihrer Erzählungen »Na krátko« (Ü: Kurzhaarschnitt), wurde mit dem dritten Platz im Sazka-Wettbewerb für unrealisierte Drehbücher gewürdigt. Ihr drittes Buch „Marta v roce vetřelce“ [Marta im Jahr des Eindringlings] und viertes Buch „Pod sněhem“ [Unterm Schnee] waren ebenso erfolgreich. Außerdem schrieb sie ein Kinderbuch „Bertík a čmuchadlo“ [Bertl und Schnüffel]. Die Bücher wurden schon in sechs Ländern übersetzt, in Slowenien, Polen, Italien, Bulgarien, Kroatien und Bosnien-Herzegovina, in Vorbereitung sind die Übersetzungen in Ungarn, Serbien und Makedonien. Petra Soukupová lebt und arbeitet in Prag.
Quelle: Seite der Autorin http://www.petra-soukupova.cz/
Adam Borzič (geb. 1978) ist kroatischer und tschechischer Herkunft. Er studierte evangelische Theologie und absolvierte eine psychotherapeutische Ausbildung. Er ist der Herausgeber von „Tvar“, „Dingir „und „Křesťanská revue“ und Chefredakteur der ersteren seit 2013. Er war Mitbegründer der Dichtergruppe „Fantasía“ und gab mit ihr ein gemeinsames Buch „Fantasía“ (Slavonice 2008) heraus. Weiters publizierte er den Gedichtband „Rozevírání“ [Aufschlagen] (Slavonice 2011). Für eine Sammlung von Gedichten „Počasí v Evropě“ [Das Wetter in Europa] (Praha 2013) wurde er 2014 für die Magnesia Litera nominiert. Für den Gedichtband „Orfické linie“ (Praha 2015) wurde er 2016 mit dem Preis Magnesia litera für Lyrik ausgezeichnet. Neben Literatur beschäftigt sich A.B. auch mit Psychotherapie und Spiritualität. Seine Gedichte wurden auf Englisch, Kroatisch, Rumänisch und Polnisch übersetzt. wurde „Wetter in Europa“.
Quelle: Homepage der Zeitschrift „Tvar“ http://itvar.cz/autori/adam-borzic/
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