Naum, Gellu

Gellu Naum wurde 1915 in Bukarest geboren. Er studierte Philosophie in Bukarest und Paris. Er fand Kontakt zum Pariser Surrealisten-Kreis (1938/39) und gründete dann 1939 nach seiner Rückkehr nach Bukarest die rumänische Surrealisten-Gruppe. 1947 verbot die kommunistische Regierung alle surrealistischen Aktivitäten, Naum zog sich daraufhin aus dem öffentlichen Leben zurück und lebte von Übersetzungen (Diderot, Becket, Char, Kafka, Gracq u.a.). Zusammen mit seiner Frau Lygia kaufte er ein Haus in Comana, südlich von Bukarest. Nach 1968 durfte Gellu Naum wieder publizieren. Neben Gedichten und Prosa verfasste er Kinderbücher, Theaterstücke und Marionettenspiele.

Ins Deutsche wurde er von Anemone Latzina, Paul Celan, Georg Aescht und Oskar Pastior übersetzt. Der Europa Verlag, Hamburg und Wien, brachte zuletzt im April 2001 den Band "Oskar Pastior entdeckt Gellu Naum" mit ausgewählten Nachdichtungen Pastiors aus der Lyrik des rumänischen Autors (ISBN 3-203-84302-1) heraus.

1999 Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie.

Naum starb im September 2001 in Rumänien.