Széphalom Bücherwerkstatt

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Széphalom Bücherwerkstatt
Lónyay u. 43. fsz. 1
1097
City: Budapest
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Country: Hungary

Der Verlag ist seit 1989 tätig. Er wurde vor allem um die zeitgenössische Literatur zu verlegen ins Leben gerufen, wir haben jedoch Bücher verlegt im Bereich der Soziographie, Publizistik, Historik, Kulturgeschichte, Philosophie oder Jugendliteratur. Wir haben bereits etwa 300 Titel herausgegeben, unser Autorenkreis vertritt fast alle Richtungen und Altersklassen der zeitgenössischen ungarischen Belletristik. Wir schenken auch den Werken der Jugendliche, der jetzt angehenden Schriftsteller- und Übersetzergeneration grosse Beachtung.

Seit 1989 geben wir den kennzeichnenden, wichtigen Band des Verlags heraus: Das Jahrbuch der ungarischen Literatur (A magyar irodalom évkönyve). Dieser Band registriert die ungarischen literarischen Ereignisse, Institutionen, die Liste der Schriftsteller, die diesseits und jenseits der Staatgrenze leben. Die Angaben werden jährlich kontrolliert und aufgefrischt veröffentlicht.

Zum Bereich der Kulturgeschichte und Philosophie gehört das grosse Unternehmen von Széphalom, die Veröffentlichung des Manuskriptnachlasses von Nándor Várkonyi. Bisher wurde 8 Bänden seines Lebenswerks auf den Tisch des Lesers gelegt: zuerst das Buch mit dem Titel Elveszett paradicsom [Das verlorene Paradies] (1994) - dieses Buch ist eine Streitschrift über die Fragen der razionalistisch-materialistischen Philosophie; sowie das Buch in 1.506 gedruckten Seiten: Az ötödik ember I-III. [Der fünfte Mensch] (1995-97), das die Ideengeschichte der Menschheit erfasst und die geistigen Wegkreuzungen und Holzwege aufzuklären versucht; ausserdem das Buch Várkonyi-emlékkönyv [Die Festschrift für Nándor Várkonyi] (1993), in dem u. a. László Németh, Miklós Mészöly, Gyõzõ Csorba, László Bertók, eine Reihe der besten ungarischen Schiftsteller von ihren Erinnerungen über den als autonomen geistigen Institution kennengelernten Várkonyi geschrieben haben. Das Erscheinen der noch nicht - oder zensuriert - ausgegebenen Manuskripte haben wir mit den zwei Bänden des Buches Varázstudomány I-II. [Zauberkunde] fortgesetzt. 2001 haben wir Die Geschichte des Schreibens und des Buches ausgegeben.

In 1994 haben wir die Ausgabe der Lebenswerkserie von Anna Jókai übergenommen. Seitdem haben wir 7 Bände von der Kossuth-Preisträgerin verlegt (Vörös és vörös [Rot und rot], 1994; Három [Drei], 1995; A feladat-Mindhalálig [Die Aufgabe-Bis zum Tode], 1996; Az együttlét-A töve és a gallya [Das Zusammensein-Der Stamm und das Reis], 1997; Ne féljetek [Das Licht für die Welt] (1998). Alle zählen zu den bedeutenden Ereignissen der zeitgenössischen ungarischen Literatur. Auf die Festwoche des Buches in 1998 haben wir den erfolgreichen neuen Roman: Ne féljetek [Das Licht für die Welt - Fürchtet euch nicht] herausgegeben. Der Roman hat einen grossen Erfolg errungen: unter 2 Jahren wurde zwölfmal nachgedruckt, in 21.000 Exemplaren verkauft. Der Schriftstellerin wurde die stolze Anerkennung Roman des Jahres 1998 zuerkannt. Auf die Festwoche 1999 wurde die zweite Auflage des berühmten Romans von Anna Jókai aus dem Jahre 1989: Szegény Sudár Anna [Die arme Anna Sudár] verlegt. Diesem folgte zwei Romane in einem Band: 4447-Tartozik és követel, und der grosse Roman Napok [Tage].

László Krasznahorkai gehört zur Mittelgeneration der Schriftsteller, er hat schon um die Mitte der 80-er Jahren einen bedeutenden Rang unter den Prosaisten errungen. Seine Bücher verlegen wir seit 1992(Az urgai fogoly [Der Häftling in Urga], 1992; A Théseus-általános [Das Theseus-Allgemeine], 1993;Sátántangó [Satanstango] - zweite Auflage, 1993). Auf die Festwoche 1999 haben wir die zweite Auflage seines berühmten Romans, der in 1993 in Deutschland zum besten Roman der fremdsprachigen Literatur gewählt wurde, Az ellenállás melankóliája - deutsch verlegt: Die Melancholie des Widerstands -veröffentlicht. Im Winter 2001 legt der Verlag Széphalom eine Sammlung der ausgewählten ungarischen und deutschen Rezeption über die Werke von László Krasznahorkai auf.

Den bedeutenden Werken von zeitgenössischen ausländischen Dichtern und Schriftstellern wurde die Serie Magyar Napló Könyvek gewidmet. Diese Serie umfasst schon dreizehn Bände. Dieses Unternehmen ist mit der Zeitschrift Magyar Napló insofern gemein, als auch sie diese Verfasser und Werke vorstellt.

Beim elften Band ist unsere in 1995 begonnener Serie Aranyhal [Goldfisch], in der Sammelwerke der zeitgenössischen ungarischen Literaturhistoriker und Essayisten, wie z. B. Miklós Béládi, Zoltán Bertha, Lívia Mohás, Imre Monostori, Péter Vasadi veröffentlicht werden.

Auf die Frankfurter Buchmesse 1999 verlegten wir eine Anthologie der zeitgenössischen ungarischen Poesie im Englischen, übersetzt von dem amerikanischen Dichter - geborenen Ungarn -, Nicholas Kolumban, mit Vorwort von der Professorin der Universität in Princetown, Anna Dropick [The Science of In-Between]. Die in der Anthologie veröffentlichten Gedichte sind schon alle in bedeutenden amerikanischen Zeitschriften erschienen. Wir haben eine ähnliche Anthologie in Französischem ausgegeben.

Der Roman von Anna Jókai Das Licht für die Welt wurde auf die Frankfurter Buchmesse 1999 von Martha Szépfalusi-Wanner übersetzt und als Vorausgabe ausgegeben. Der Verlag Széphalom führt über die Erstausgabe hoffnungsvolle Verhandlungen mit deutschen Verlägern.

Anna Jókai: Das Licht für die Welt - Fürchtet euch nicht

(Ne féljetek)

(Roman, aus dem Ungarischen: Martha Szépfalusi-Wanner, ausgegeben vom Verlag Széphalom, Budapest, 1999) Format B/5, 434 S. - DM 40,-.

Das ist der Roman des Altwerdens und des Todes; gleichwohl erfasst er das ganze Spektrum des Lebens von den vier Haupthelden. Obwohl er in der aktuellsten Gegenwart spielt, belebt sich auch der Hintergrund der einzelnen Schicksale: die Horthy-Ära in Ungarn in der Zwischenkriegszeit, der Personenkult in den 50-er Jahren, die Periode der weichen Diktatur, dann die Hoffnungen und Enttäuschungen des Systemwechsels, bis 1997. Es ist die Geschichte zweier Frauen (einer Ex-Stewardess und einer Sozialarbeiterin) und zweier Männer (eines Psychiaters und eines Anwalts), aber auch die Geschichte der Kinder, Enkel und Ahnen. Die Besonderheit des Romans ist, dass unter den vier Menschen nicht alle die anderen kennen, obwohl sie mit engen Fäden zusammenhängen. Die Paare suchen die alte misslungene Liebe. Ihr Bewusstsein trennt sie von der alltäglichen Wirklichkeit. Die mitreissende, nicht konventionelle Geschichte hat eine originelle Form, die von der Mitteilung erforderlich gemacht wird: der Roman ist die mysterienspielähnliche Projizierung der psychisch-geistigen Ebene, die alltägliche Handlungsreihe selbst ist aber mal nur eine Untermalung, mal wird kontrapunktiert.

Der Roman ist auf vielerlei Art zu lesen: er ist eine Arznei gegen den Tod, vielleicht ein empfohlener Weg zur Einweihung, aber durchaus eine Hilfe, würdig zu leben und würdig zu sterben. Er ist jedoch die Historie einer grossen unstillbaren Liebe: ein Zeitroman und eine Krankheitsskizze von der Welt um die Jahrtausendwende.

s ist ein aufregendes Buch. Eine entshlossene Meinungsäusserung über die wichtige Erfahrung: die Qualität unseres Lebens hängt mit unserem Tod zusammen. Aber nicht pessimistisch geschrieben: hier erglänzt der Moment des Todes.

Nándor Várkonyi: Zauberkunde I-II. (Varázstudomány)

Das sich im Manuskriptsnachlass erhaltene umfangreiche Werk von Várkonyi bearbeitete ein von Anfang an bis heute äusserst umstrittenes und widersprüchliches Thema, die Kultur von Osten bis Westen durchgesehen: den Bereich der geistigen Erscheinungen, der noch unaufgedeckt ist, weil er sich nicht gesetzmässig wiederholt, so er nicht zu materialisieren ist, er jedoch tatsächlich existiert, von menschlichen Erfahrungen fortlaufend bestätigt.

Die denkerische Grundposition von Várkonyi ist auch hier originell. Er kann nicht annehmen, namens der Wissenschaftlichkeit einfach verleugnet zu werden, das nicht leicht zu verstehen und zu beherrschen ist; das anhand von empirischen, experimentalen Methoden und Mitteln nicht zu wiederholen und nicht zu untersuchen ist. Die Wissenschaft handelt nur richtig, meint Várkonyi, und kann auf die Anerkennung ihrer Objektivität Anspruch erheben, wenn sie die Grenze ihrer Kenntnis festsetzt, und nicht verleugnen will, um die Vortäuschung ihrer Allmacht, Allgemeingültigkeit zu bewahren, das anhand von ihren Methoden und Mitteln nicht zu erklären und nicht zu untersuchen ist. Der Wissenschaftler, der sich wahrlich zur Wahrheit und nicht zum eigenen Berufschauvinismus verpflichtet ist, darf über die Wirklichkeit der geistigen Erscheinungen und Könnens nicht hinwegsehen, sonst ist auch er nur ein Hochstapler wie jene, die ihre Unwissenheit mit dem Anschein des Vertrautseins zu tarnen versuchen, und die menschliche Ratlosigkeit und Leichtgläubigkeit ausgenutzt, sich als Besitzer eines Wissens behaupten, das sie ja nie hatten.

Also Várkonyis Buch berührt wieder ein heikles Thema. Es ist möglich, dass er sich mit diesem Buch - das ein Bild von den wahren geistigen Erscheinungen und von den Missbräuchen dieser Erscheinungen zu verschaffen versucht - den Zorn sowie der Wissenschaftler des Materialismus als auch der Vertreter der Ezoterie, der Geheimwissenschaften zuzieht.

Zur Vorstellung des Themas bearbeitet das Buch grossen mythologischen und historischen Stoff, bietet umfassende philologische Apparat auf.

Kolumban, Nicholas:The Science of In-Between - An Antology of Nineteen Contemporary Hungarian Poets [Die Kunst des Zwischen-Seins - Eine Anthologie von neunzehn zeitgenössischen ugarischen Dichtern] (Box Turtle Press, New York - Verlag Széphalom, Budapest, 1999) Format: A/5, 160 S.- 11,50 USD     

Die Anthologie der neunzehn ungarischen zeitgenössischen Dichter - von György Faludy, Sándor Csoóri, Sándor Kányádi, György Gömöri, Elemér Horváth, György Petri, Vince Sulyok bis Zsuzsa Takács, Zsuzsa Kapecz, Gáspár Nagy, János Oláh - ist ein repräsentative Auswahl vom Übersetzer Nicholas Kolumban. Alle Gedichte dieses Buchs sind schon in literarischen Zeitschriften in den Vereinigten Staaten erschienen. Die Notizen (geschrieben von dem Übersetzer) stellen die ungarischen Autoren der Anthologie vor. Die kernige Einführung über die Historie und Literaturgeschichte von Ungarn hat Anna Dropick, Professorin der Universität Princeton in N. J. Geschrieben.

Anna Jókai: Die Arme Anna Sudár (Roman - Serie Gesamte Werke von Anna Jókai - 3. Nachdruck) 336 S., B/5, gebunden - 30 DM

In dem als Tagebuch geschriebene Roman geht es um das Alltagsleben einer Frau in Transsylvanien, um die Liebe zu den Kinder und Enkelsohn, und darum, wie die Diktatur auch in die verborgesten Winkel des Lebens eindringt.

Nándor Várkonyi: Der fünfte Mensch I-III. (Kulturgeschichte mit einem Nachwort von Katalin Mezey, László Vanyó und László Tõkéczki und mit Namenregister) 1506 S., gebunden, mit color Envelope, - 65 DM

Nándor Várkonyi, der bedeutende Kulturhistoriker, Philosoph und Literaturhistoriker befasst sich in diesem umfangreichen Werk mit den Ideen und grossen Figuren des christlichen Altertum, Mittelalter, der Renaissance, des Barocks und der Aufklärung, bis zum Zeitalter der Jahrhundertwende.

Quelle: Seite des Verlages