XIV. Literarischer Lenz in Centrope
Programm
Donnerstag, 15. Juli 2021
19.00 Eröffnung
19.30 Philipp Weiss „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ (virtuell)
20.00 Sylva Fischerová (Praha) „Tečka nad I” [Der Punkt über dem İ]
20.30 Mario Schlembach „Nebel“ (virtuell)
21.00 István Vörös (Buda) „Jézus tengeri utazása“ [Die Meerreise Jesu]
21.30 Karin Lednická (Ostrava) „Šikmý kostel“ [Die schiefe Kirche]
Freitag, 16. Juli 2021
19.00 Vladimír Balla (Nové Zámky) „Balla je mrtvý” [Balla ist tot]
19.30 Orsolya Bencsik (Szeged)
20.00 Raphaela Edelbauer „DAVE“
20.30 Pavol Weiss (Bratislava) „Stručné dejiny ľudstva cez históriu spaľovní“ [Kurze Geschichte der Menschheit als Chronik der Müllverbrennungsanlagen]
21.00 Thomas Raab „Bobophon“ und die tschechische Übersetzung von Pavlína Amon
Außerdem lesen und spielen Teresa Schmid, Marion Steinbach, Luana Marina Schäfer, Matthias Stangl, Arnold Wilfing, Barbara Edinger, Magdalena Kuess
im Theater Arche, Münzwardeingasse 2, 1060 Wien
www.europa.wien.gv.at<http://www.europa.wien.gv.at/>
Philipp Weiss, geboren 1982 in Wien, wo er Germanistik und Philosophie studierte. Er schreibt Prosa und Theaterstücke. Sein fünfbändiges Romandebüt „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ erschien 2018 beim Suhrkamp Verlag und sorgte für Furore. Es wurde als bestes deutschsprachiges Debüt 2018 mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung, dem Klaus-Michael Kühne Preis und dem Rauriser Literaturpreis 2019 ausgezeichnet. In der ORF-Bestenliste hielt es sich über zwei Monate auf Platz eins. 2021 wird es in französischer und chinesischer Übersetzung erscheinen. Als Hausautor war Philipp Weiss zuvor am Schauspielhaus Wien, wo 2014 sein mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnetes Theaterstück „Allerwelt“ uraufgeführt wurde. „Ein schöner Hase ist meistens der Einzellne“ gewann 2015 einen Preis bei den Theatertagen Lyon. Derzeit arbeitet Philipp Weiss an einem neuen umfangreichen Roman unter dem Arbeitstitel „Die Unruhe der Planetenhaut“. Er schrieb u.a. folgende Werke: „Egon. Ein Kunst-Stück“ (2008), „Seifenblasenoper. Eine Kritik der runden Vernunft“ (2010), „Allerwelt“ (2011), „Tagtalia“ (2013), „Ein schöner Hase ist meistens der Einzellne“ (2013), „Der letzte Mensch“ (2019). Philipp Weiss erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Quelle: www.philippweiss.at und der Autor selbst
Sylva Fischerová, geboren 1963 in Prag, lebte aber die ersten achtzehn Lebensjahre in Olmütz. Sie begann an der Karlsuniversität in Prag Philosophie und Physik zu studieren, jedoch schloss sie das Studium als Altphilologin ab. Sie wirkt am Institut für griechische und lateinische Studien an der Philosophischen Fakultät ihrer Heimatuniversität. Ihr Erstling war 1986 die Sammlung “Chvění závodních koní“ [Das Beben der Rennpferde], es folgten die Gedichtbände „Velká Zrcadla“ [Große Spiegel] (1990), „V podsvětním městě“ [In der Stadt der Unterwelt] (1994), „Šance“ [Schanze] (1999), „Krvavé koleno“ [Blutiges Knie] (2005), „Anděl na okně“ [Ein Engel am Fenster] (2007), „Tady za rohem to všechno je“ [Hier um die Ecke gibt es alles] (2011), „Mare“ (2013), „Sestra duše“ [Seelenschwester] (2015) „Světový orloj“ [Die Weltuhr] (2017). Außerdem schreibt sie auch Erzählungen: „Zázrak“ [Wunder] (2005), „Pasáž“ [Passage] (2011). Weitere Prosabände sind „Evropa je jako židle Thonet. Amerika je pravý úhel“ [Europa ist wie ein Thonet-Stuhl. Amerika ist ein rechter Winkel] (2012), „Bizom aneb Služba a mise“ [Bisom oder Dienst und Mission] (2016). Ihre Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2018 wurde sie erste Dichterin der Stadt Prag. Quelle: Klappentext „Tisíce plošin“ [Tausend Plateaus]. Aus diesem Band stammt auch die vorgestellte Erzählung.
Mario Schlembach, geboren 1985 in Hainburg an der Donau, aufgewachsen neben dem Lagerfriedhof Sommerein (Niederösterreich) als Bauernsohn auf einem Aussiedlerhof. Er besuchte die Höhere Lehranstalt für Produktmanagement und Präsentation in Mödling, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2020 studiert er an der Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film. Mario Schlembach lebt als Schriftsteller und Totengräber in Wien und Niederösterreich. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Reportagen u.a. für DER STANDARD und die FAZ. Seine angestrebte Dissertation mit dem Titel „Der angewandte Bernhard“ hat sich in seinen ersten Roman „Dichtersgattin“ verlaufen, wo er all seine Recherche hineingesteckt hat. Seine Romane „Dichtersgattin“ (2017) – 2019 auch als Theaterstück uraufgeführt – und „Nebel“ (2018) erschienen im Otto Müller Verlag (Salzburg) und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. 2022 erscheint sein neuestes Buch, ein „Tagebuchroman“. Quelle: www.bauernerde.at und der Autor selbst
István Vörös, geboren am 20. September 1964 in Budapest, ist Universitätsdozent und unterrichtet Ästhetik und Kreatives Schreiben. Er erhielt den Attila-József-Preis, den Hubert-Burda-Preis, die Vilenitzer Kristallkugel und den Preis „Premia Bohemica“. 2006 − 2007 war er Stipendiat des DAAD Künstlerprogrammes in Berlin. Er hat mehr als 20 Bücher veröffentlicht, mehr als 20 Theateraufführungen von ihm wurden aufgeführt und seine Werke in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Seine wichtigsten Werke sind: „Só, kenyér“ [Salz, Brot] (Gedichte, 1988), „A csodaöreg“ [Der/ie Wunderalte] (Gedichte, 1996), „Heidegger, a postahivatalnok“ [Heidegger, der Postbeamte] (Versroman, 2003, 2008), „Die leere Grapefruit“ (Gedichte, 2004), „A Vörös István gép vándorévei“ [Die Wanderjahre der István-Vörös-Maschine] (Gedichte, 2009), „A Kant utca végén“ [Am Ende der Kant-Straße] (Gedichte, 2011), „Gagarin“ (Roman, 2013), „Százötven zsoltár“ [Einhundertfünfzig Psalmen] (2015), „Thomas Mann kabátja“ [Thomas Manns Mantel] (Roman, 2017), „Elégia lakói“ [Bewohner der Elegie] (Gedichte, 2018), „A szabadság első éjszakája“ [Die erste Nacht der Freiheit] (Erzählungen, 2019). Quelle: Autor selbst
Karin Lednická, geboren in Karvina, aufgewachsen in Havířov, lebt jetzt in Ostrava. Sie arbeitete in Industriebetrieben in der Umgebung von Ostrava und Karvina. Anfang der neunziger Jahre begann sie journalistisch zu arbeiten, in den Medien vor Ort und in privaten Radios. In den Jahren 1993 und 1994 studierte sie in London Anglistik und Englische Geschichte. Nach der Rückkehr übersetzte sie zwei Jahre lang und arbeitete zwanzig Jahre als Verlegerin. Jetzt ist sie ausschließlich freischaffende Schriftstellerin. Das vorgestellte Buch ist Bestandteil einer Trilogie. Quelle: Homepage der Autorin
Vladimír Balla, geboren am 08.05.1967 in Nové Zámky, ist Schriftsteller. Er schloss die Wirtschaftshochschule in Bratislava 1990 ab, seitdem arbeitet er beim Rat des Kreises in Nové Zámky. Geschichten veröffentlicht er seit 1992, besonders in den Zeitschriften „Dotyky“ [Berührungen] und „Literárny týždenník“ [Literaturwochenzeitschrift]. Sein Debüt war der Erzählband „Leptokaria“ (1996). In seinem zweiten Buch „Outsideria“ (1997) versuchte er ursprünglich eigenständige Erzählungen zu einer Romaneinheit zu verbinden. Im Jahre 2000 gab er den Band kurzer Prosastücke „Gravidita“ heraus und 2001 „Tichý kút“ [Die stille Ecke]. In „Unglik“ (2003) erzählt der Autor erneut über Einsamkeit, Erfolglosigkeit und persönliches Versagen. Balla nahm an der Anthologie „Sex po slovensky [Sex auf Slowakisch]. Dvojpohlavná antológia o sexe“ [Zweigeschlechtliche Anthologie über Sex] (2008) teil. Es folgten die Bücher „De la Cruz“ (2005) und „Cudzí“ [Der Fremde] (2008). Im selben Jahr erschienen „Poviedky z Playboya“ [Geschichten aus dem Playboy]. Im Jahr 2011 erschienen die Anthologie „Päť x päť“ [Fünf mal fünf], in der Balla auch vertreten ist, und der sehr erfolgreiche Roman „V mene otca“ [Im Namen des Vaters]. Schon ein Jahr später wurde das Buch "Oko" [Auge] und 2015 das Buch „Veľká láska“ [Große Liebe] veröffentlicht und 2018 „Je mŕtvy“ [Ist tot], das bisher die letzte Publikation ist. 2018 bekam er für „Im Namen des Vaters“ den Preis der Europäischen Zentralbank. Quelle: www.doml.at
Orsolya Bencsik, geboren 1985 in Topolya (Jugoslawien). Sie ist freiberufliche Schriftstellerin, Dichterin, Patriotin und (manchmal latente) Redakteurin des „Symposions“, einer Literatur- und Kunstpartisanenzeitschrift in Subotica. Sie absolvierte das Studium der Philosophie und Hungarologie an der Universität von Szeged und ist Universitätsassistentin am Institut für moderne ungarische Literatur. Forschungsgebiet: Gebilde des ländlichen Raums in der ungarischen Literatur der Vojvodina. Bisher hat sie zwei Bücher und einen Band mit literarischen Übersetzungen veröffentlicht. Sie vertrat Ungarn beim Ersten Europäischen Buchfestival in Budapest mit ihrem Band mit Kurzgeschichten mit dem Titel „Több élet“ [Mehrere Leben]. Die wichtigsten Preise und Stipendien: Nándor Gions Prosastipendium, Sinkó-Preis, Szirmai-Preis, Sziveri-Preis, Móricz-Stipendium, 1. Preis beim 14. Vojvodina-Drama-Schreibwettbewerb, I. Grezsa-Preis, kreative Unterstützung des NKA College für Belletristik. Quelle: http://vmdok.org.rs/vajgen/2015/10/bencsik-orsolya/
Raphaela Edelbauer, geboren 1990 in Wien. Nach der Matura studierte sie Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst. Ab 2009 Veröffentlichungen in Literaturmagazinen, Anthologien sowie Lesetätigkeit und Auftritte bei Literaturfestivals. Immer wieder Auftragsarbeiten, u.a. für die Stadt Mödling oder das Frauenministerium. Im Mai 2017 Premiere der Extremperformance Literazah, mit weiteren Terminen u.a. in Berlin. Im Februar 2017 Veröffentlichung ihres Debüts „Entdecker. Eine Poetik“ bei Klever, illustriert von Simon Gortitschnig, dafür Gewinn des Hauptpreises der Rauriser Literaturtage für das beste deutschsprachige Prosadebüt. Sie war 2017 Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds. 2018 Teilnahme am Bachmannpreis und Gewinn des Publikumspreises. Ihr Roman „Das Flüssige Land“ erschien 2019 bei Klett-Cotta und erreichte beim Österreichischen sowie Deutschen Buchpreis die Shortlist. Sie erhielt 2019 den Theodor-Körner-Preis. 2020 Förderpreis der Doppelfeld-Stiftung. Ihr Roman „DAVE“ erschien 2021 bei Klett-Cotta. Quelle: https://www.klett-cotta.de/autor/Raphaela_Edelbauer/107043?bereich_subnavi=zusatzinfo und https://jetztdave.com/about/
Pavol Weiss, geboren am 23. Mai 1962 in Humenné, später zog die Familie nach Bratislava. Nach dem Gymnasium arbeitete er als Kraftfahrer, als Sozius und später als Heizer. Von 1985 bis 1990 studierte er Dramaturgie und Drehbuch an der FAMU (der Filmhochschule in Prag). Nach dem Studium arbeitete er in der Werbung und in der Marketingberatung. Er ist der Schöpfer des Marketingkonzeptes 100 Bücher der Tatrabank (Tochter der Raiffeisen Bank International) für den Verlag K.K. Bagala Levice und sicherte den Literaturwettbewerb Roman 2006 durch sein Marketing. Während des Studiums gewann er Preise für seine Erzählungen, er veröffentlichte im „Rhomboid“, in der „Smena na nedeľu“ [Schicht am Sonntag], schrieb die Hörspiele „Múr“ [Mauer] (J.P. Sarte), „Matka“ [Mutter] (M. Gorkij) und für das slowakische Fernsehen das Telemärchen „Kráľovstvo kaluží“ [Das Königreich der Laken]. 2003 erschien sein erster Roman „Žime, potom uvidíme“ [Leben wir, dann sehen wir weiter], es folgten die Novelle „Pomsta“ [Rache] (2004), der Generationenroman „Traja priatelia“ [Drei Freunde] (2006) und der Erzählband „Treba na chvíľu odísť“ [Man muss für eine Weile verschwinden] (2011). Für Kinder schrieb er „Tajomný mlyn v Karpatoch“ [Die geheimnisvolle Mühle in den Karpaten] (2016) und „Tajomný mlyn v Karpatoch – Turecký poklad“ [Der Türkenschatz] (2017). Im Theater debütierte er mit der Komödie „Priateľky“ [Freundinnen] (Theater Astorka,2006). Im anonymen Wettbewerb DRÁMA 2006 kam er mit dem Spiel „Bajmann Brothers“ ins Finale. In „Sarkofágy a bankomaty“ [Sarkophage und Bankomaten] (2011), einem Sammelband mit Theaterstücken, erschienen von ihm das Stück „Ohrozenie“ [Bedrohung] und die Komödie „El Dorado“, außerdem war er an dem Projekt „Ódy či frašky“ [Oden oder Schwänke] (2015) beteiligt. 2013 nahm er am anonymen Wettbewerb dramatischer Texte DRÁMA mit dem Stück „Zo života ľudstva“ [Aus dem Leben der Menschheit] teil, das 2016 im Nationaltheater von Dino Mustafić aufgeführt wurde. Zur Zeit widmet er sich auch der bildenden Kunst, führt mit seiner Gattin die Galerie White & Weiss contemporary. Er ist Vorsitzender der privaten Galeristen in der Slowakei. Quelle: Literárne centrum
Thomas Raab, geboren 1968 in Graz und lebt heute als Autor und Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen in Wien. Er war 1989 bis 1994 Basketballspieler in der österreichischen Bundesliga, studierte angewandte Geowissenschaften, absolvierte das Doktoratsstudium an der Technischen Universität Graz und an der Universität Wien und kam über sein Interesse an Problemen der geologischen Datengewinnung und -verarbeitung zur Kognitionswissenschaft. Seit 1999 arbeitet er mit Oswald Wiener, seit 2009 mit einer informellen Gruppe, die sich der Methode der vergleichenden Selbstbeobachtung verschrieben hat, an empirischen Studien zur Denk- und Gefühlspsychologie. Seit 1998 parallel in diversen Morphosen Arbeit im Kunstbetrieb sowie Beschäftigung mit buddhistischer Praxis und Philosophie. Seit 2013 ist er Schreiblehrer, bis 2018 an der Kunstuniversität Linz, seit 2018 an der Merz Akademie in Stuttgart, 2019 bei Jan St. Werner an der Klasse Dynamische akustische Forschung der ADBK Nürnberg. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. Erwin-Schrödinger-Stipendium des FWF, Heimrad-Bäcker-Förderpreis, Literaturförderungspreis der Stadt Graz, Literaturstipendium der Stadt Graz. Er schrieb u.a. „Verhalten“ (2002), „Nachbrenner“ (2006), „Avantgarde-Routine“ (2008), „Die Netzwerk-Orange“ (2015), „Bobophon“ (2020). Quelle: www.nachbrenner.at und der Autor selbst
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