Yusuf Atılgan

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Der Schriftsteller Yusuf Atılgan wurde 1921 in Manisa geboren, und ging zunächst dort zur Schule, für den Schulabschluss besuchte Atılgan ein Internat in Balıkesir. Er studierte Türkisch und Literatur an der Universität Istanbul um später als Lehrer arbeiten zu können. Da ihm ein Stipendium fehlte, musste er sein Studium an der Lehrerfortbildungsanstalt der Armee forsetzen. Von 1945-46 unterrichtete Atılgan in Akşehir in der Kadettenanstalt, wurde aber aufgrund von Anschuldigungen, dass er ein Kommunist sei, entlassen und kam für sechs Monate in Haft. Nach dieser Zeit begab er sich in den ländlich gelegenen Ort Hacırahmanlı, in der Nähe von Manisa, um dort in der Landwirtschaft zu arbeiten und widmete sich zusätzlich dem Schreiben.

1958 brachte er den Roman "Aylak Adam" [Müßiggänger] heraus und beschreibt darin den Lebensstil eines jungen Mannes in Istanbul und behandelt Themen wie Einsamkeit, Liebe und Besessenheit. 1960 gewann der Autor für die Kurzgeschichte "Bodur Minareden Öte" den Sait-Faik-Literaturpreis. Sein zweiter Roman "Anayurt Oteli" [Hotel Heimat] erschien im Jahr 1973, nachdem er sich von seiner literatischen Tätigkeit eine längere Zeit zurückzog. Der Roman handelt vom Leben eines Hoteliers in einer anatolischen Stadt und enthält ähnliche Thematiken wie sein vorheriger Roman. Im Jahr 1986 wurde der Roman verfilmt und machte Atılgan noch bekannter. Der Film wurde beim International Istanbul Film Festival prämiert, sowie bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem europäischen FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Drei Jahre später arbeitete Atilgan in Istanbul als Übersetzer und Lektor. Sein Schreiben war vor allem vom Einfluss des Schriftstellers und Lehrers Ahmet Hamdi Tanpınar geprägt. 1989 starb der Autor an einem Herzinfarkt, der letzte Roman an dem er arbeitete, "Canistan" wurde 2000 posthum veröffentlicht.