Zur Genealogie des Subjektes: Foucaults Figur des Zynikers

 

 

Dienstag 7. Juni 2022, 17.00 Uhr

 

Wiener Philosophisches Forum

 

Sprache: Slowakisch und Deutsch

 

Vladislav Suvák (Prešov)

 

Zur Genealogie des Subjektes:

Foucaults Figur des Zynikers

 

Der Vortrag befasst sich mit Foucaults letzten Lehrveranstaltungen am Collège de France (1981-1984). Ihr Hauptthema ist die Beziehung zwischen dem Subjekt und der Wahrheit. In „Hermeneutik des Subjekts“ (1981) beginnt Foucault mit der Untersuchung des Konzepts der Sorge um sich selbst (epimeleia heautou – ἐπιμέλεια ἑαυτοῦ), das bei Sokrates eine ethische Dimension erhält, und untersucht, wie es sich in der späteren griechisch-römischen Philosophie verändert. In der letzten Vorlesung „Mut zur Wahrheit“ (1984) vergleicht Foucault die Sorge des Sokrates mit einer zynischen Lebenseinstellung. Er zeigt nach und nach, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen Sokrates und Diogenes gibt, der dem zynischen Leben als wahrem Leben einen anderen Charakter verleiht als die sokratisch-platonische Problematisierung des Lebens. Dieser Unterschied spielt eine wichtige Rolle in der Genealogie der westlichen Subjektivität.

 

 

 

 

Vladislav Suvák, studierte in Prešov und Prag. Die Dissertation mit dem Titel „Das Ende der Metaphysik und Plato“ schrieb er bei Miroslav Marcelli an der Comenius-Universität in Bratislava (2000. Seine Habilitation erhielt er an der Philosophischen Fakultät der Universität Prešov 2002 und 2018 Ernennung zum Professor. Die letzten Publikationen sind:

Suvák, V. (ed.) (2018): Care of the Self: Ancient Problematizations of Life and Contemporary Thought. Leiden: Brill, 160 pp.

Suvák, V. (2018): On the Dialectical Character of Antisthenes’ Speeches Ajax and Odysseus. In: A. Stavru – C. Moore (eds.): Socrates and the Socratic Dialogue. Leiden: Brill.

Suvák, V. (2017): Antisthenés: Štyri štúdie. Prešov: Vydavateľstvo Prešovskej univerzity.

Suvák, V. (2017): The essence of truth (aletheia) and the western tradition in the thought of Heidegger and Patočka. In: Love, G. (ed.): Heidegger in Russia and Eastern Europe. London: Rowman & Littlefield International, pp. 137-155.

Honneth, A. – Dunaj, Ľ. – Suvák, V. (2017): Freiheit und Individualisierung. Axel Honneth im Gespräch mit Vladislav Suvák und Ľubomír Dunaj. Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, roč. 42, č. 2, s. 235–241

Er absolvierte Studien- und Praktika an der Karlsuniversität (1994, 1996), an der Boston University (1997), Oxford University (Magdalen College, 1998), am IWM in Wien (Institut für die Wissenschaften vom Menschen, 1999, 2015, 2016, 2017), an der Universität von Zypern (2014), an der Athner Akademie (2015), an der Ägäischen Universität (2016), der Universität von Kreta (2017) und der Wiener Universität (2018).

Er arbeitet an der Philosophischen Fakultät der Universität Prešov. Er befasst sich mit der Geschichte des antiken Denkens und der Geschichte der antiken Ethik. In den letzten Jahren beschäftigte er sich mit den ethischen Problematisierungen des Lebens ausgehend von Sokrates (Antisthenes, Diogenes, Kynici, Foucault, Heidegger, Patocka). Zusammen mit Andrej Kalaš und Jaroslav Cepek veröffentlicht er kommentierte Übersetzungen von Sokrates' Denkern (Antisthenes, Diogenes von Sinopa, Krates von Theben, Hipparchia, Aischines des Sphetus usw.)

 

 

 

Ort: Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur

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Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Dokumentációs iroda a kelet- és középeurópai irodalom számára

Die Dokumentationsstelle besteht seit 2000

Sie stellt ost- und mitteleuropäische Autoren vor, sammelt Primär- und Sekundärliteratur

hält über 30 Literatur- und Kulturzeitschriften

liefert drei bis fünfmal wöchentlich einen Newsletter

 

Begin

7. Juni 2022
 

Starting time

17.00 Uhr - 19.00 Uhr
 

Author

Vladislav Suvák

Vladislav Suvák, stu

 

Location

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur

Die Dokumentationsstelle ist eine außeruniversitäre Forschungsstelle, die in einem Veranstaltungsraum neben den Büroräumen auch Workshops und wissenschaftliche Vorträge anbietet. Die bekannteste Reihe ist das Philosophische Forum, das von der Stadt Wien unterstützt wird. In seinem Rahmen konnten Personen wie Oksana Timofejevá, Anita Lunić, Václav Bělohradský, Gáspár Tamás Miklós u.a. auftreten. Es gibt aber auch "Literatur- und Sprachwissenschaft in Mitteleuropa", das "Soziologische Forum" oder "Archäologie in Mitteleuropa".