Friedenauer Presse
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Die FRIEDENAUER PRESSE wurde 1963 in der
Wolff’s Bücherei im Berliner Stadtteil Friedenau,
dem sie ihren Namen verdankt, gegründet.
Andreas Wolff, Enkel des Petersburger Verlegers
M.O.Wolff, veröffentlichte bis 1971 in loser Folge
36 Drucke. Seit 1983 wird der Verlag von mir
weitergeführt.
Die Friedenauer Presse-DRUCKE sollten, schrieb
Andreas Wolff in der Ankündigung der ersten
drei Hefte, »einige konkrete Aufgaben erfüllen«,
und zwar:
Damit war, wie ich nach fast 40 Jahren mit Überraschung
festgestellt habe, der Weg des Verlages bereits festgelegt.
Verändert hat sich an diesen Intentionen bis heute kaum
etwas, allerdings werden jetzt nicht mehr Kapitel aus
Büchern abgedruckt, sondern mit den WINTERBÜCHERN
und WOLFFS BROSCHUREN alle Kapitel eines Buches
vorgelegt. Das seinerzeitige Modell wurde also lediglich
erweitert. Verändert haben sich glücklicherweise die
Auflagen und der Preis. Verändert hat sich auch die
technische Herstellung der Bücher. Bis 1995 wurden
fast alle Bücher und Drucke vom Setzer Harald Weller
in Berlin-Kreuzberg in Bleisatz gesetzt, inzwischen arbeitet
auch er mit einem guten, ausgewogenen Computer-Satz.
Dafür erscheinen die neueren Ausgaben vermehrt
mit Abbildungen und Illustrationen. Unverändert
geblieben ist indessen die verlegerische Intention,
den Lesern Entdeckungen zu ermöglichen, gleich
aus welcher Zeit und Sprache–Novitäten ebenso
wie (zu Unrecht) Vergessenes, Ausgrabungen, die
unerkannt in Archiven, Anthologien und Gesamt-
ausgaben schlummern. Sie haben dem Verlag
Leserzuschriften eingetragen, die Peter Urban für
seine Laudatio zur Verleihung des 8. Antiquaria-
Preises für Buchkultur 2002 an die
FRIEDENAUER PRESSE und seine Verlegerin
ausgegraben und liebenswürdig ein bis heute gültiges
»Selbstporträt aus Lesermund« genannt hat: »Das
Schönste an allen Drucken der FP ist doch aber, daß
sie dem Leser etwas von dem Witz und Verstand des
maître de l’officine vermitteln und ihn durch Inhalt
und Ausstattung in gleicher Weise beglücken.» Und
diese: »Indem Sie die Bibliophilie ohne ästhetischen
Snobismus betreiben, verdienen Sie vor allem auch ein
Wort des Dankes, daß Ihre Texte … immer wieder durch
Originalität überraschen und erfreuen, so daß man nie den
Eindruck hat, es werde dies oder jenes um des Effektes
willen ausgewählt.«
Ich danke den Lesern, Buchhändlern, Rezensenten und
den Autoren, besonders gratulieren möchte ich Wolfgang
Hilbig, der den diesjährigen BÜCHNER-Preis erhält.
Katharina Wagenbach-Wolff
Für ein Jubiläumsfenster oder einen Schaukasten schickt
der Verlag gern Plakate, Umschläge und Prospekte.
Von Wolfgang Hilbig sind erschienen und lieferbar:
»Die Arbeit an den Öfen« und »Über den Tonfall«
(noch Bleisatz und Buchdruck!).
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